Naturschützer klagen Trumps Gesicht prangt auf Nationalpark-Ticket – gegen das Gesetz

Donald Trump und George Washington auf Jahrespass
Donald Trump und George Washington – so soll der reguläre Jahrespass 2026 aussehen
© US-Innenministerium
Wer sich einen Jahrespass für die Nationalparks in den USA kauft, könnte bald in das Gesicht von Donald Trump schauen. Dabei ist gesetzlich etwas anderes vorgesehen.

Der sogenannte "America the Beautiful"-Jahrespass ist eine Möglichkeit, die vielfältige Natur der Vereinigten Staaten zu erleben: Inhaber bekommen Zutritt zu mehr als 2000 Erholungs- und Naturschutzgebieten im ganzen Land, darunter auch alle 63 Nationalparks.

Auf einigen dieser Tickets soll ab dem nächsten Jahr das Konterfei von Donald Trump zu sehen sein. Das US-Innenministerium hat neue Designs angekündigt: Der Standard-Jahrespass zeigt Trump und George Washington, den ersten Präsidenten der USA. Auf dem ermäßigten Ticket für Militärangehörige ist der Präsident von hinten zu sehen, wie er vor Soldaten salutiert.

Dagegen ziehen Naturschützer vor Gericht. Das Zentrum für Biologische Diversität hat im District of Columbia Klage eingereicht. Die Organisation sieht durch das neue Design ein Bundesgesetz aus dem Jahr 2004 verletzt.

Eigentlich war ein Landschaftsbild vorgesehen

Das Gesetz legt fest, dass die Behörde in jedem Jahr einen Wettbewerb veranstalten muss, dessen Siegerfotos auf den verschiedenen Jahrespässen abgebildet werden. Ursprünglich hatte sich dabei eine Aufnahme des Bergpanoramas im Glacier-Nationalpark in Montana durchgesetzt. 

Dass diese nun durch ein Trump-Porträt ersetzt wird, hält das Zentrum für Biologische Diversität für die "bisher egozentrischste Aktion" des Präsidenten. "Die Nationalparks sind keine Gelegenheit zur persönlichen Markenpflege", erklärte Kieran Suckling, Chef der Naturschutzorganisation. "Sie sind der Stolz und die Freude des amerikanischen Volkes."

Laut dem Innenministerium soll mit den neuen Designs der Pässe das 250-jährige Bestehen der Vereinigten Staaten gewürdigt werden. So ist auf einem der Pässe auch Theodore Roosevelt zu sehen. In einem Wettbewerb gekürte Naturfotos sind – anders als in dem Bundesgesetz festgeschrieben – offenbar nicht vorgesehen.

Freier Eintritt am Geburtstag von Donald Trump

80 Dollar kostet der reguläre Jahrespass, er gilt für alle Passagiere in einem Auto. Für ausländische Touristen wird das Ticket ab dem nächsten Jahr allerdings deutlich teurer: Sie sollen 250 Dollar bezahlen, mehr als das Dreifache.

Außerdem gilt ab dem nächsten Jahr am Flag Day (14. Juni) freier Eintritt für US-Bürger in den Nationalparks – zufällig auch der Geburtstag von Donald Trump. Dafür wurde der freie Eintritt am Martin Luther King Day, der an den schwarzen Bürgerrechtler erinnert, abgeschafft.

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