Die Kauflaune der Deutschen hat sich angesichts steigender Konjunkturrisiken eingetrübt. Das Barometer für das Konsumklima im September fällt um 0,2 auf 9,9 Punkte, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Freitag zu ihrer Umfrage unter 2000 Verbrauchern mitteilte. Das ist der schlechteste Wert seit einem halben Jahr.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem stabilen Wert gerechnet. "Trotz des Rückganges kann man nicht davon sprechen, dass der Konsum-Motor nun ins Stottern gerät oder sogar abgewürgt würde", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. "Nach wie vor ist das Niveau des Indikators hoch." Der private Konsum bleibe in diesem Jahr ein wesentlicher Pfeiler für den Aufschwung.
Aussichten schlechter bewertet
Die Verbraucher bewerteten die Konjunkturaussichten allerdings den dritten Monat in Folge etwas schlechter. Besonders das schwächere Wachstum in China und anderen großen Schwellenländern hat zuletzt Sorgen aufkommen lassen, dass die exportabhängige deutsche Wirtschaft an Schwung verlieren könnte. Die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen - von Computern bis zu Möbeln - nahm ebenfalls den dritten Monat in Folge ab.
Auch die Einkommenserwartungen sanken etwas, nachdem sie im Vormonat noch auf den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung gestiegen waren. "Die Verbraucher gehen aber weiterhin klar davon aus, dass sich ihre persönliche finanzielle Lage weiter verbessern wird", so Bürkl. "Eine sehr robuste Beschäftigungslage, die zudem Raum für ansehnliche Einkommenszuwächse der Arbeitnehmer bietet, ist der wesentliche Grund für diesen Optimismus."