DaimlerChrysler erwartet Kreisen zufolge bereits Ende des Monats erste, vorläufige Gebote für die US-Tochter Chrysler. Damit könnte DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche bereits auf der Hauptversammlung am 4. April in Berlin einen ersten Überblick über den Stand der Dinge geben, sagten mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
DaimlerChrysler ist den Gerüchten um einen unmittelbar bevorstehenden Verkauf von Chrysler entgegengetreten. "Es gibt zu dem Thema nichts Neues", sagte ein Unternehmenssprecher. Zuvor hatten die Gerüchte den Aktienkurs um zeitweilig bis zu sechs Prozent in die Höhe getrieben.
Bisher hätten sich Blackstone, Cerberus und der kanadische Autozulieferer Magna International als führende Kandidaten für Chrysler hervorgetan, hieß es. Allerdings dürfte kein Interessent bis Ende März ein detailliertes Angebot ausgearbeitet haben. Auch General Motors (GM) habe mit Chrysler über eine mögliche Akquisition oder eine erweiterte Zusammenarbeit gesprochen, verlautete aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen.
Verkaufsentscheidung bis September
Durch eine rasche Vorauswahl wäre DaimlerChrysler einen Schritt weiter in einem Verfahren, das sehr kompliziert werden könnte, sagte eine andere Person. Chrysler-Chef Tom LaSorda hatte vorgestern auf einem Treffen mit Autohändlern gesagt, er rechne mit einer Entscheidung im Verkaufsprozess vor September, wie eine dabei anwesende Person berichtete.
Zetsche hatte Mitte Februar angekündigt, alle Optionen zu prüfen, um die Zukunftsaussichten für den in die Verlustzone abgerutschten Autobauer Chrysler und den Konzern zu verbessern. Damit hatte er erstmals offen eine Abspaltung und einen Verkauf von Chrysler in Erwägung gezogen.