Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich angesichts der Griechenlandkrise für eine "stärkere Vielfalt" bei den Ratingagenturen ausgesprochen. Wahrscheinlich sei aber der Ansatz wichtiger, Ratingagenturen auf europäischer und internationaler Ebene stärker zu kontrollieren, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin. "Im übrigen ist kein Marktteilnehmer daran gehindert, Ratingagenturen nicht so ernst zu nehmen, wie es heute getan wird", sagte Schäuble.
Ratingagenturen bewerten die Kreditwürdigkeit von Firmen und Staaten, aber auch die Qualität von Fonds und anderen Wertpapieren. Die Einstufung entscheidet darüber, zu welchen Konditionen Konzerne, Banken oder Länder auf den Kapitalmärkten Geld leihen können - je besser das Rating, desto niedriger die Zinsen. Im Weltmarkt sind nur drei Ratingagenturen mit weitem Abstand bestimmend: die US-Unternehmen Standard & Poor's und Moody's sowie die britische Agentur Fitch Ratings.
"Wir müssen aus der Krise lernen", sagte Schäuble. Nach der Bankenkrise vor zwei Jahren sei ein insolvenzähnliches Verfahren für systemrelevante Banken geschaffen worden. "Wir brauchen etwas ähnliches für Staaten, die Mitglied einer Währungsunion sind", forderte er. Das gebe es heute nicht, müsse aber in der