Die Frau, nach dessen Vorwürfen der sexuellen Belästigung, der Chef des weltgrößten Computerherstellers Hewlett-Packard zurückgetreten war, zeigt sich von dessen Jobverlust betroffen. "Ich war überrascht und betrübt, dass Mark Hurd über dieser Sache seinen Job verloren hat", teilte die Anklägerin am Sonntag in ihrer ersten Stellungnahme zu dem Fall mit, in der sie auch ihre Identität preisgab. Das sei nicht ihre Absicht gewesen.
HP hatte am Freitag die Geschäftswelt mit der Mitteilung von Hurds Rücktritt überrascht. Dem 53-jährigen zweifachen Familienvater wird vorgeworfen, Spesenabrechnungen fingiert zu haben, um eine "enge persönliche Beziehung" zu einer Frau zu verschleiern, teilte der US-Konzern mit. Die Anklägerin hatte das HP-Direktorium im Juni darüber informiert, dass Hurd sie sexuell belästigt habe. Eine Untersuchung des Unternehmens ergab jedoch, dass der Top-Manager nicht gegen die HP-Prinzipien bezüglich sexueller Belästigung verstoßen habe.
Am Sonntag teilte die Frau mit, sich mit Hurd außergerichtlich geeinigt zu haben. Details gab sie nicht an.
Die Anklägerin arbeitete zwischen Ende 2007 und 2009 für HP im Verkauf. Nach eigenen Angaben war sie bei Kunden- und Manager-Veranstaltungen im In- und Ausland für den Konzern tätig. Zuletzt trat sie in Kinofilmen und TV-Shows auf, sie war beispielsweise in der Dating-Sendung "Age of Love" des Fernsehsenders NBC zu sehen.