Tarifstreit Schlichtung schwierig

Die Schlichtungsgespräche für den öffentlichen Dienst gestalten sich offenbar schwieriger als zunächst angenommen.

Schlichter Hans Koschnick sagte vor Beginn der Beratungen am Sonntag, dem vierten und letzten Tag vor Ablauf der Schlichtungsfrist, er hoffe am Montag gegen 11:00 Uhr das Tagungshotel im Bremen verlassen zu können. Damit geht Koschnick offenbar davon aus, dass sich die Verhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und den Arbeitgebern über einen Tarifkompromiss am Montag bis in die frühen Morgenstunden hinziehen werden. Nach anfänglichem Optimismus zu Beginn des viertägigen Schlichtungsmarathons hatte sich am Samstag bereits abgezeichnet, dass ein Durchbruch schwierig sein wird. Dafür liegen die Positionen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft offenbar immer noch zu weit auseinander.

Die Arbeitgeber hatten vor dem Scheitern der regulären Tarifverhandlungen vor Weihnachten Einkommenserhöhungen um 0,9 Prozent von Januar bis September 2003 und ab Oktober 1,2 Prozent für weitere neun Monate angeboten. Die Gewerkschaft fordert mindestens drei Prozent mehr und will erreichen, dass die Osteinkommen bis 2007 den im Westen gezahlten Löhnen und Gehältern voll angeglichen werden. Am Samstag hatten sich beide Seiten darauf verständigt, auf Grundlage des von den Arbeitgebern vorgeschlagenen Zwei-Stufen-Modells für Einkommensverbessern nach einer Lösung des Tarifkonflikts zu suchen.