Telekom Verdi weitet Streiks aus

Telekomkunden müssen sich auf lange Wartezeiten einstellen: Die Gewerkschaft Verdi ruft bundesweit 14.000 Beschäftigte zum Arbeitskampf auf. Die Schwerpunkte der Streiks sollen diesmal in Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen liegen.

Die Gewerkschaft Verdi weitet zum Wochenanfang ihre Streiks bei der deutschen Telekom aus. Bundesweit hatte Verdi 14.000 Telekom-Beschäftigte zu Arbeitsausständen aufgerufen. In Nordrhein-Westfalen traten mit der Frühschicht Beschäftigte in Düsseldorf, Münster, Dortmund und zahlreichen anderen Orten in den Ausstand. Nach Angaben von Martin Kodatis-Wolff von der Gewerkschaft Verdi sind in dem Bundesland im Lauf des Tages 2000 Mitarbeiter zum Streik aufgerufen. In NRW sowie Bayern und Berlin sollten die Schwerpunkte des Streiks liegen.

Auch in Bayern, Berlin und Brandenburg legten die ersten Beschäftigten gegen 6.00 Uhr mit der Frühschicht ihre Arbeit nieder. Allein in Bayern rechne Verdi einem Sprecher zufolge mit rund 2500 Streikenden an 18 Standorten. Betroffen seien vor allem der Kundenvertrieb und die Servicebereiche. Privatkunden müssten mit erheblichen Wartezeiten bei der Einrichtung von Telefonanschlüssen rechnen. Auch die telefonische Kundenbetreuung könne nur eingeschränkt erreichbar sein.

Der Arbeitskampf richtet sich gegen die geplante Auslagerung von 50.000 Stellen bei der Telekom. Die Beschäftigten sollen künftig in Service-Gesellschaften für weniger Geld mehr arbeiten. Zugleich kritisierte die Gewerkschaft eigenen Worten zufolge "unseriöses Verhalten" der Arbeitgeberseite. So seien Streikenden für das Brechen des Ausstandes Prämien bis zu 300 Euro versprochen worden. "Die Streikenden werden sich sicherlich nicht für ein paar Silberlinge kaufen lassen", sagte Susanne Becker von Verdi.

DPA
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