Arbeitskampf
EVG will Bahnverkehr ab Sonntag 50 Stunden lahmlegen
Sehen Sie im Video: Streik – EVG will Bahnverkehr ab Sonntag 50 Stunden lahmlegen.
O-ton Cosima Ingenschay, EVG-Tarifvorstand: "In dieser Runde geht es uns vor allem um höhere Löhne, weil das angezeigt ist in der Situation, die Beschäftigten in der Bahnbranche dringend einen Schritt nach vorne gehen müssen. Wir sehen aber, dass sich die Verhandlungen in den allermeisten Unternehmen sehr zäh gestalten. Wir haben zum Teil immer noch keine verhandlungsfähigen Angebote vorliegen. Es ist bekannt, dass wir mit der Deutschen Bahn AG nach wie vor ringen über das Thema Ausgestaltung des Mindestlohns. Die Geduld der Beschäftigten ist jetzt wirklich zu Ende nach knapp drei Monaten. Und deshalb rufen wir zu einem dritten Warnstreik auf unsere Mitglieder flächendeckend von Sonntagabend, 22.00 Uhr bis Dienstagnacht, 24.00 Uhr, in allen Bereichen." - SCHNITT - "Es gibt Ausnahmen. Es gibt Unternehmen, wo wir bereits gute oder wesentliche Fortschritte am Verhandlungstisch erzielen konnten. Die nehmen wir aus. Wir nehmen natürlich auch die Unternehmen aus, wo wir verhandeln. Wenn wir verhandeln, streiken wir nicht. Und natürlich muss auch jeder die Chance haben, nach wie vor nachzubessern. Wenn absehbar ist, dass wir zu wesentlichen Fortschritten kommen in den Verhandlungen, nehmen wir natürlich das jeweilige Unternehmen aus, da der Streik immer das letzte Mittel für uns ist und wir natürlich da einen großen Wert auch auf die Verhältnismäßigkeit legen. Aber die Wut ist groß der Beschäftigten. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Beteiligung auch an diesem dritten Warnstreik wieder sehr groß sein wird. Das heißt, es wird massive Auswirkungen geben." - SCHNITT - "Wir wollen natürlich nicht die Fahrgäste treffen. Wir wissen, dass wir das tun. Gerade bei einem 50-stündigen Streik ist das natürlich sehr ärgerlich für die Fahrgäste. Aber wir müssen in dieser Länge streiken, weil wir dann einfach auch stärkere wirtschaftliche Auswirkungen haben und dadurch den Druck erhöhen können. Im Bereich des Güterverkehrs werden Staus entstehen, die dann tatsächlich dazu führen, dass es auch einen wirtschaftlichen Druck gibt, den wir offensichtlich brauchen, um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen."