Knapp vier Monate nach der Einführung der umstrittenen »Ökosteuer« für Touristen auf Mallorca und den übrigen Balearen zog die Regionalregierung eine positive Bilanz. Von den rund vier Millionen Gästen, die seitdem auf der Inselgruppe Ferien gemacht haben, hätten nur sechs Urlauber - ein Deutscher, vier Briten und ein Spanier - sich mit schriftlichen Beschwerden an offizielle Stellen gewandt. Das sagte der sozialistische Regierungschef Francesc Antich in Palma. »Die Leute sind für die Abgabe«, versicherte er.
Rückgang liegt nicht an Steuer
Auch der mallorquinische Hotelverband, einer der größten Kritiker der »ecotasa« (Ökosteuer), räumte ein, dass die Taxe der Branche keine wesentlichen Probleme bereitet. Zudem hielten sich die Reklamationen in Grenzen. Der Rückgang der Urlauber hat vielmehr mit der schlechten internationalen Wirtschaftslage, auch in Deutschland, zu tun. Nach Berechnungen der Regierung in Plama wird es nach den Rekorden vergangener Jahre in 2002 ein Minus von 7,0 Prozent geben. Die Reisebranche befürchtet jedoch einen größeren Rückgang, auch wenn die Balearen derzeit praktisch ausgebucht sind.
Auch EU hat kein Problem damit
Erst kürzlich hatte die EU-Kommission die »Ökosteuer« von durchschnittlich einem Euro pro Person und Nacht für rechtmäßig erklärt. Die Abgabe für den Umweltschutz verstößt nicht gegen die Regeln den gemeinsamen Marktes, diskriminiert die Urlauber nicht und stellt auch keine Doppelbesteuerung dar. In den kommenden drei Jahren sollen so rund 130 Millionen Euro in die Kassen der beliebten Urlaubsinseln fließen.
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