Transnet-GDBA-Fusion Nur noch zwei Gewerkschaft im Schienenverkehr

Bei der Deutschen Bahn soll es künftig nur noch zwei Gewerkschaften geben. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA fusionieren, wie sie am Freitag in Frankfurt am Main mitteilten. Die dritte Bahngewerkschaft - die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) - wird eigenständig bleiben.

Bei der Deutschen Bahn soll es künftig nur noch zwei Gewerkschaften geben. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA fusionieren, wie sie am Freitag in Frankfurt am Main mitteilten. Die dritte Bahngewerkschaft - die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) - wird eigenständig bleiben. Bis zur Fusion von Transnet und GDBA wird es nach Angaben der Gewerkschaften mindestens ein Jahr dauern.

Am Ende des Prozesses sollten der neue Name und die Frage geklärt werden, zu welchem Dachverband die Gewerkschaft gehört. Die beiden Gewerkschaften traten schon in den vergangenen Jahren bei Tarifverhandlungen gemeinsam auf. Die GDBA ist Teil des Deutschen Beamtenbunds, weil sie in den ersten Jahren nach ihrer Gründung Ende der 40er Jahre vor allem die Beamten in der damaligen Bundesbahn vertreten hatte.

Transnet wiederum gehört zum Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Die Gewerkschaft organisiert auch Mitglieder, die bei Bus-Unternehmen oder Bahn-Konkurrenten beschäftigt sind. Neben Transnet und der GDBA gibt es die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL).

Die GDL hatte in den vergangenen Jahren für Aufmerksamkeit gesorgt, als sie mit massiven Streiks zeitweise den Zugverkehr in Deutschland lahmlegte. Transnet und GDBA waren damals an den Streiks nicht beteiligt. Sie hatten schon zuvor mit der Bahn einen Tarifvertrag abgeschlossen. Damals war die Konkurrenz zwischen den Bahn-Gewerkschaften besonders deutlich zu Tage getreten.

Die Chefs von Transnet und GDBA, Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel, erklärten zur Fusion: "Wir verstehen dies als eine politische Entscheidung." Mit dem Schritt solle eine "effektive, breit aufgestellte Interessenvertretung aller abhängig Beschäftigten im Verkehrsbereich" organisiert werden. Bevorstehende Herausforderungen wie der wachsende Wettbewerb im Regionalverkehr und die neue Debatte um die Teilprivatisierung der Deutschen Bahn sollten so angegangen werden.