Übernahme Auch Beko vergeht die Lust auf Grundig

Nach der taiwanischen Sampo hat nun auch der türkische TV-Gerätehersteller Beko seine Pläne für eine Übernahme des angeschlagenen Elektronikkonzerns Grundig abgeblasen.

Nach der taiwanischen Sampo hat nun auch der türkische TV-Gerätehersteller Beko seine Pläne für eine Übernahme des angeschlagenen Elektronikkonzerns Grundig abgeblasen. Damit scheint das fränkische Traditionsunternehmen wieder ohne einen einstiegswilligen Investor dazustehen.

Kein Kommentar von Grundig

Nach einer eingehenden Prüfung habe man sich entschieden, keine Anteile an Grundig zu übernehmen, gab Beko am Montag in einer Mitteilung an die Istanbuler Börse bekannt. Am 4. März hatten Grundig und Beko vereinbart, dass der fränkische Konzern den Türken seine Bücher für eine eingehende Prüfung (Due Diligence) öffnet. Als Ziel war damals eine Mehrheitsübernahme durch Beko genannt worden. Ein Grundig-Sprecher lehnte einen Kommentar ab. Beim bayerischen Wirtschaftsministerium war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Suche nach Investor geht weiter

Grundig sucht seit 2001 einen finanzstarken Investor, der die Fortführung des 1945 gegründeten Unternehmens mit aktuell rund 3.000 Mitarbeitern sichern kann. Als wesentliche Hindernisse gelten dabei hohe operative Verluste, millionenschwere Pensionsverpflichtungen und die schwache Auslastung des TV-Gerätewerks in Wien.

Erste Übernahme durch Sampo platzte

Die Investorensuche Grundigs ist eine Reihe nicht eingehaltener Ankündigungen und Versprechungen. So sahen die Pläne ursprünglich bereits im Jahr 2002 den Einstieg eines Partners vor. Im Januar hatte dann schließlich die taiwanische Sampo 89 Prozent an den Franken übernommen - der Kaufvertrag war in einer öffentlichen Zeremonie unterzeichnet worden. Rund zwei Monate später platzte die Vereinbarung dann an Detailfragen, worauf Grundig Beko als neuen Partner präsentierte.

Beko ist Teil des Koc-Konglomerats und fertigt seit Ende 2001 bereits jährlich rund 500.000 TV-Geräte für Grundig, die der Konzern unter eigener Marke vertreibt.