Verdacht auf Geldwäsche Ermittler durchsuchten Commerzbank

Die Commerzbank ist eigenen Angaben zufolge von der Frankfurter Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Geldwäsche durchsucht worden.

Die Ermittlungen richteten sich gegen fünf aktuelle und ehemalige Mitarbeiter der Bank, teilte das Kreditinstitut am Freitagabend in Frankfurt mit. Die Ermittler hätten bereits am vergangenen Dienstag und Mittwoch Geschäftsräume der Commerzbank durchsucht. "Es handelt sich um einen Fall, der bereits mehrere Jahre zurückliegt", hieß es in der Mitteilung. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann die Bank keine weitere Stellungnahme abgeben, da das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist."

Bei den Ermittlungen, die bereits im vergangenen Jahr aufgenommen wurden, geht es nach Angaben der Staatsanwaltschaft um veruntreute Gelder aus dem Verkauf russischer Telekommunikations-Gesellschaften. Über eine Gesellschaft in Frankfurt seien diese Gelder jahrelang gewaschen und ins Ausland weitergeschleust worden. Dabei soll ein Fonds-System zur Tarnung aufgebaut worden sein. Bei der Commerzbank habe es Konten gegeben. "Es ist ein kompliziertes Firmengeflecht", sagte die Sprecherin.

Gelder aus russischen Quellen

Wegen des Verdachts der international organisierten Geldwäsche ermitteln die Behörden derzeit gegen eine Reihe von Verdächtigen in mehreren europäischen Staaten. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Freitag bestätigte, geht es um Gelder, die offenbar in ehemals sowjetischen Staatsbetrieben veruntreut wurden und deren Spur verwischt werden sollte.

Die veruntreuten Gelder wurden nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft des Schweizer Kantons Zürich über Scheingesellschaften, verdeckte Treuhandverträge und Beteiligungsverhältnisse in verschiedene Fonds überführt. Mit den Geldern sollen weitere Beteiligungen an russischen Wirtschaftsunternehmen erworben worden sein.

Ferner wurde nach diesen Angaben eine Reihe von Standorten im Ausland durchsucht. An den Ermittlungen sind auf deutscher Seite neben der Frankfurter Staatsanwaltschaft auch das Bundeskriminalamt und das Zollkriminalamt beteiligt. Zu Festnahmen oder Verhaftungen sei es bisher nicht gekommen, weil die internationalen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien, sagte die Sprecherin der Frankfurter Anklagebehörde.

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Reuters/AP/DPA