WM-Angebot der Bahn "Alles, was wir haben, rollt"

Die Deutsche Bahn rüstet sich für die Fußball-WM: Hunderte Sonderzüge sollen die Fans zu den Spielen bringen. Wer Karten für ein Spiel hat, kann sich das "Weltmeister-Ticket" holen - für 54, 74 oder 90 Euro.

Die Deutsche Bahn will zur Fußball-Weltmeisterschaft hunderte zusätzliche Züge einsetzen. Vom 9. Juni bis 9. Juli werde die gesamte ICE-Flotte von mehr als 200 Zügen durch Deutschland fahren, sagte Bahn-Planerin Gitta Raulin in Berlin: "Alles, was wir haben, rollt." Nur eine Sicherheits-Reserve bleibe im Depot.

Insgesamt will die Bahn zur WM mehr als 250 zusätzliche Fernzüge einsetzen. Die Züge, die nach dem normalen Fahrplan rollen, werden in dieser Zeit verlängert. So sollen viele ICE-Züge gekoppelt werden, um dann 700 statt 350 Reisenden Platz zu bieten. An die Intercitys werden zusätzliche Wagen angehängt. Auch nach den Spielen, die erst um 21 Uhr angepfiffen werden, sollen Fernzüge für die Fans bereit stehen. "Diese Züge werden auf jeden Fall warten, auch bei Verlängerung oder Elfmeterschießen", sagte Raulin.

"Weltmeister-Ticket" für 54, 74 oder 90 Euro

Fußballfans, die mit dem Zug zu WM-Spielen reisen, können Sitzplätze jeweils drei Monate vor dem Anpfiff ihres Spiels buchen. Platzreservierungen für das Eröffnungsspiel in München am 9. Juni gibt es zum Beispiel von diesem Donnerstag an.

Die Bahn rechnet damit, dass die deutschen Fans für das Finale und die Spiele der deutschen Mannschaft die weitesten Fahrtstrecken in Kauf nehmen. 40 Prozent der Fußball-Liebhaber wollen nach Umfragen die Bahn für ihre WM-Reisen nutzen. Für Besitzer von Eintrittskarten zu WM-Spielen hat die Bahn ein "Weltmeister-Ticket" aufgelegt, das je nach Entfernung 54, 74 oder 90 Euro kostet - als kleine Anspielung auf die Jahre der deutschen WM-Siege. Ein "Weltmeisterpass" als Netzkarte vom 7. Juni bis 11. Juli kostet in der zweiten Klasse 349 Euro.

morgenstern

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Leih-Loks aus Österreich

Zusätzliche Plätze soll es insbesondere auf den Strecken zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen sowie Hamburg, Berlin, Leipzig und München geben. Auch die Verbindungen zwischen Nordrhein-Westfalen, Frankfurt/Main und Stuttgart sowie zwischen Hannover und Frankfurt/Main werden verstärkt. Zwischen den Spielorten Köln, Gelsenkirchen und Dortmund rollen zwei WM-Shuttle im Stundentakt. An den meisten Spielorten soll auch der S-Bahnverkehr ausgeweitet werden. In Berlin gibt es zum Beispiel vier Wochen lang einen 24-Stunden-Takt.

Fans aus Nachbarländern wie den Niederlanden, Tschechien oder Polen werden mit Sonderzügen zu den Spielen fahren. Aus Platz- und Sicherheitsgründen dürfen deutsche Fans dort nicht einsteigen, sagte Bahn-Planerin Gitta Raulin. Sie sieht in der WM eine ähnliche Herausforderung für das Unternehmen wie beim Weltjugendtag im vergangenen Sommer in Köln oder bei der Expo 2000 in Hannover. Das Personal der Bahn reiche für den Zusatzverkehr aus, betonte sie. Auch die geliehenen österreichischen Loks würden von DB-Lokführern gefahren.

DPA
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