Es ist quasi ein Denkmal aus Asphalt: Im Berliner Bezirk Mitte soll die Hofjägerallee in Helmut-Kohl-Allee umbenannt werden. Dies hatte der Senat der Hauptstadt bereits Ende September anlässlich des 35. Jahrestags der Deutschen Einheit beschlossen. Nun steht fest, wann die Straßenschilder getauscht werden: "Die Umbenennung wird am 9. Mai 2026 wirksam", teilte das zuständige Bezirksamt Mitte jetzt im Berliner Amtsblatt mit.
Helmut-Kohl-Allee führt durch Berliner Tiergarten
Anlieger sind von der Umbenennung nicht betroffen. Die sechsspurige, knapp 500 Meter lange Hofjägerallee führt in Nord-Süd-Richtung durch die Berliner Grünanlage Tiergarten und wird von Bäumen gesäumt. Im Süden mündet sie in die Klingelhöferstraße (mit der CDU-Parteizentrale), im Norden trifft sie auf den Großen Stern mit der Siegessäule.
"Die Umbenennung soll zur Würdigung seiner Person erfolgen, die sich in herausragender Weise um das demokratische Gemeinwesen verdient gemacht hat und deren Wirken für Berlin von herausragender Bedeutung war", heißt es zur Begründung für den Schritt im Amtsblatt. Die historische Leistung Helmut Kohls werde "in würdiger Form sichtbar gemacht und dauerhaft im öffentlichen Raum verankert".
Der CDU-Politiker Helmut Kohl war von 1982 bis 1998 der sechste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland – und zugleich jener mit der längsten Amtszeit. Zu seinen größten Verdiensten gehörten sein Einsatz für die Wiedervereinigung Deutschlands und die europäische Integration. Umstritten blieb er unter anderem wegen seiner Rolle in der Ende der 1990er Jahre aufgedeckten CDU-Spendenaffäre. Helmut Kohl starb am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren in seiner Geburtsstadt Ludwigshafen.
Bonn, die Stadt, in der er bundespolitisch wirkte, hatte bereits 2019 eine Straße nach dem früheren Kanzler benannt. In Kohls Heimatstadt Ludwigshafen soll eine im Bau befindliche Schnellstraße ab 2032 seinen Namen tragen.
Quelle: Amtsblatt für Berlin
