Personalwechsel bei Volkswagen Porsche-Rückendeckung für neuen VW-Aufsichtsratschef Pötsch

Nach Bekanntwerden des Volkswagen-Abgasskandals beginnt beim Autobauer aus Wolfsburg konzernintern das große Stühlerücken. Dabei wird in erster Linie diskutiert, wer von der Manipulationspraxis gewusst haben kann.

Angesichts von Spekulationen haben sich die Familien Porsche und Piëch eindeutig hinter VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch als neuen VW-Aufsichtsratschef gestellt. Die Familien Piëch und Porsche stünden unverändert hinter Pötsch als künftigen Chef des Volkswagen-Kontrollgremiums, sagte ein Sprecher der Dachgesellschaft Porsche SE am Mittwoch der dpa in Stuttgart. Die Holding hält die Mehrheit an VW, die Familien Piëch und Porsche wiederum spielen eine maßgebliche Rolle in der Porsche SE.

Doch die Personalie Pötsch ist nicht unumstritten. In Konzernkreisen war nach einem Bericht des "Handelsblatts" Kritik laut geworden, weil Pötsch in seiner neuen Rolle die Aufklärung des Dieselskandals beaufsichtigen soll - für den er in seiner Zeit als VW-Vorstand aber möglicherweise eine Mitschuld tragen könnte, wie es in den Kreisen hieß. Auch im Präsidium selbst waren dem Vernehmen nach am Mittwoch Zweifel aufgekommen, ob Pötsch noch der richtige Mann an der Spitze des Aufsichtsrats sei. Nach dpa-Informationen gibt es hier etwa seitens des Landes Niedersachsen Klärungsbedarf.

Pötsch-Ernennung noch nicht endgültig

Bei den für den Mittwochnachmittag angesetzten Beratungen dürfte es daher insbesondere auf die Positionierung des Interims-Vorsitzenden des Gremiums, den früheren IG-Metallchef Berthold Huber, ankommen. Aber auch VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh und sein Vertreter Stefan Wolf haben in den Beratungen ein Wort mitzureden.

Der 20-köpfige VW-Aufsichtsrat hatte - auf Empfehlung des Präsidiums von Anfang September - erst in der vergangenen Woche beschlossen, dass Pötsch im November in den Aufsichtsrat wechseln soll. Die Personalie soll bei der außerordentlichen VW-Hauptversammlung am 9. November in Berlin von den Aktionären abgesegnet werden.

lst/ DPA

PRODUKTE & TIPPS