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Waffenhandel Rheinmetall profitiert vom Rüstungs-Boom

Zentrale der Rheinmetall AG in Düsseldorf
Zentrale der Rheinmetall AG in Düsseldorf
© Roland Weihrauch/DPA
Der Rüstungskonzern Rheinmetall profitiert auch von gestiegener Nachfrage in Nato-Ländern. Zuletzt war die Firma wegen eines Türkei-Deals in der Kritik.

Seit Monaten sprechen Politiker wie Sigmar Gabriel von einer Aufrüstungsspirale innerhalb der NATO-Länder, die dringend gestoppt werden müsse. Das dürften die Verantwortlichen von Rheinmetall anders sehen: Gute Geschäfte mit Waffen und Munition haben dem Rüstungskonzern und Autozulieferer einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Der Überschuss stieg im vergangenen Jahr um 32 Prozent auf 200 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mit.

Vorstandschef Armin Papperger sprach in einer Mitteilung von einem "allgemeinen Trend zur verstärkten Sicherheitsvorsorge sowohl innerhalb der NATO wie auch in anderen Kundenländern".

Bereits Anfang März hatte Rheinmetall mitgeteilt, dass sein Umsatz 2016 um acht Prozent auf 5,6 Milliarden Euro gestiegen sei. Umsatz und Gewinn der Rüstungssparte wuchsen je um mehr als zehn Prozent. Für die Auto-Zuliefersparte vermeldete der Konzern am Donnerstag einen Umsatzzuwachs von 2,5 Prozent.

Rheinmetall steht in der Kritik

Die Rheinmetall AG war kürzlich in die Schlagzeilen geraten, weil sie Geschäftsbeziehungen zu dem türkischen Unternehmer Ethem Sancak unterhält. Sancak betreibt in der Türkei mehrere Zeitungen, die Präsident Recep Erdogan unterstützen und gegen Angela Merkel wettern. Ende vergangenen Jahres gründete Rheinmetall eine Firma mit Ethem Sancak, die sich beim türkischen Verteidigungsministerium für den Bau türkischer Kampfpanzer bewirbt.

Wie die Rheinmetall AG von der Pro-Erdogan-Mentalität profitiert, lesen Sie hier.

Einen Teil der Gewinnsteigerung reicht das Unternehmen an seine Aktionäre weiter. Für 2016 sollen die Anteilseigner eine Dividende von 1,45 Euro je Aktie erhalten, hieß es. Das sind 35 Cent mehr als im Vorjahr, Analysten hatten mit weniger gerechnet. Für das laufende Jahr rechnete Papperger damit, dass Umsatz und operativer Gewinn (Ebit) weiter wachsen. Im Vergleich zu 2016 seien je vier bis fünf Prozent mehr zu erwarten.

sve DPA

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