Als Leser des stern werden Sie sich womöglich fragen, warum wir diesen Weg gehen. Die Antwort ist: Wir wollen, dass der stern eine gute Zukunft hat, dass er noch heller strahlt als bisher. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Medienhaus mit 1500 Journalistinnen und Journalisten. Allein in Deutschland arbeiten sie an 18 Standorten, nicht nur in Hamburg, Köln und Berlin, sondern auch in Leipzig, Mannheim oder Wuppertal.
50 Print-Magazine, 15 TV-Sender, 17 Radiostationen und 75 Digitalangebote, dazu eine Podcast- und eine Streamingplattform – die Angebote des neuen Hauses erreichen 99 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren. Und eröffnen Reportern die Chance, ihre Recherchen und Geschichten einem sehr viel breiteren Publikum zugänglich zu machen als bisher.
RTL und Gruner + Jahr: Mehr Kooperation, weniger Konkurrenz
Viele Jahrzehnte lang beherrschte Konkurrenz die Redaktionen von Gruner + Jahr. Ältere Redakteure erinnern sich an eine Welt, in der sich die Kolleginnen und Kollegen gegenseitig belauerten. Das reichte bis in die Redaktionen einzelner Marken hinein, gerade auch bei uns, beim stern: Einer aus der Politik sitzt mit einem aus dem Deutschland-Ressort in der Kantine? Da ist was im Busch! Geo arbeitet an einem Thema, an dem wir auch sitzen? Leute, da müssen wir Tempo machen!
Wettbewerb selbst unter Kollegen – das war der Zeitgeist damals, und wir beim stern waren keine Ausnahme. Keine Frage, wir haben guten Journalismus gemacht. Aber wie viel mehr starke Geschichten hätten wir damals recherchieren, schreiben, publizieren können, wenn wir uns gelegentlich zusammengeschlossen hätten?
Wir haben inzwischen umgedacht, bei Gruner + Jahr, beim stern und auch im Mutterhaus Bertelsmann. Rechercheverbünde anderer Medien zeigen, dass wir nicht die Einzigen sind, die erkannt haben: Mit den richtigen Spielregeln macht Zusammenarbeit den Journalismus nicht schwächer, sondern stärker und damit unabhängiger. "Wir sind Pioniere und bauen das Medienhaus der Zukunft", sagt Stephan Schäfer, neben Matthias Dang, Co-Chef von RTL Deutschland. Medienhaus der Zukunft – damit meint er: ein Haus, in dem es sowohl harten Journalismus gibt als auch gute Unterhaltung. Für Menschen, die Magazine oder Digitalstücke lesen wollen. Die fernsehen mögen oder Hörbücher.

Wir vom stern werden weiter mit Herzblut das Blatt, die Online-Angebote und Podcasts machen, die Sie von uns kennen. Aber wir werden auch darüber hinausgehen. Wir werden den stern verstärkt ins Fernsehen und ins Streaming bringen, beispielsweise mit neuen Formaten von "sternTV". (Schauen Sie doch am kommenden Sonntag, 16. Januar, um 22.15 Uhr mal bei RTL rein!) Und wir werden stärker mit den Kolleginnen und Kollegen anderer Redaktionen kooperieren.
RTL und stern: Gemeinsame Projekte bereits seit 2020
Tatsächlich hat das Hand-in-Hand-Arbeiten längst begonnen: Als es Ende 2020 darum ging, Barack Obama zu interviewen, haben der "RTL Aktuell"-Anchorman Peter Kloeppel und unser damaliger US-Korrespondent Jan Christoph Wiechmann das Gespräch gemeinsam geführt. Als der stern im Herbst seine große Hilfsaktion für das keneanische Dorf Kinakoni startete, entschied sich RTL-Moderator Maik Meuser, die Aktion als Botschafter zu begleiten. Seit einem halben Jahr arbeiten stern-Reporterinnen und -Reporter zusammen mit TV-Kolleginnen und -Kollegen von VOX im Ahrtal, um den Wiederaufbau und das Leben nach der Flut zu dokumentieren.

Und schon seit Januar 2021 präsentiert stern Crime besonders herausragende Kriminalfälle bei VOX und auf der Streamingplattform RTL+. Schließlich arbeiten stern und RTL im Rahmen der "Content Alliance" seit Jahren zusammen und versuchen, den Blick auf gesellschaftlich besonders relevante Themen zu lenken wie zum Beispiel bei unserer gemeinsamen Aktione "Impfen gegen Corona", bei der wir in fast einem Dutzend Sprachen über die Covid-Impfung informiert haben, damit wirklich alle in Deutschland lebenden Menschen Zugang zu Wissen haben.
Sie werden in Zukunft also mehr vom stern geboten bekommen, am Kiosk, online, im Fernsehen – und bei RTL+, das ein Herzstück des neuen Unternehmens ist und demnächst etwas weltweit Neues anbieten wird: Die Abonnenten von RTL+ werden nicht nur Zugriff auf TV-Inhalte, auf Filme und Serien haben, sondern auch auf Hörbücher, auf Podcasts, auf Musik und auf E-Paper – selbstverständlich auch auf das redaktionelle Angebot des stern.