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Grenze zu Mexiko Die Preise für Eier in den USA sind in den Himmel geschossen – und lassen den Schmuggel florieren

Eier liegen in einem Supermarkt in Washington. Die Preise für Eier in den USA sind sprunghaft angestiegen.
Eier liegen in einem Supermarkt in Washington. Die Preise für Eier in den USA sind sprunghaft angestiegen.
© Stefani Reynolds / AFP
Drastisch gestiegene Preise bei den Eiern sorgen in den USA für ein Phänomen: Im Grenzbereich zu Mexiko steigt der Schmuggel mit ihnen sprunghaft an. 

Der Gang in den Supermarkt in den USA fällt für den ein oder anderen Kunden derzeit ernüchternd aus. Denn wer Eier auf dem Einkaufszettel stehen hat, bekommt aktuell keine oder muss dafür tief in die Tasche greifen. Durchschnittlich 4,25 Dollar (rund 3,90 Euro) musste man im Dezember in den USA für ein Dutzend Eier des Grades A, dem Standardmaß im amerikanischen Ei-Index, und der Größe L zahlen, in einigen Regionen des Landes sogar bis zu knapp acht Dollar. Das geht aus Daten des US-Landwirtschaftsministeriums hervor, die kürzlich veröffentlicht wurden. Im Dezember 2021 lag der Preis für ein Dutzend Eier landesweit bei durchschnittlich 1,79 Dollar.

Dass die Preise so dramatisch gestiegen sind, hat mehrere Gründe. Ein Ausbruch der Vogelgrippe führte laut Landwirtschaftsministerium (USDA) dazu, dass seit Februar 2022 landesweit 43 Millionen Legehennen ums Leben gekommen sind, wertet man die Tiere, die privat gehalten werden hinzu, liegt die Zahl sogar bei 57 Millionen. Alleine in Iowa, dem Kornstaat der USA, sind laut Daten des USDA seit vergangenem Jahr fast 16 Millionen Tiere gestorben. Eine Besserung der Situation ist nicht in Sicht, in den vergangenen beiden Monaten stieg die Zahl der Vogelgrippe-Fälle wieder stark an. Aber auch die durch die Inflation angetrieben Kosten für die Farmer sowie die hohe Nachfrage nach Eiern im Winter haben dazu geführt, dass die Preise zuletzt in den Himmel schossen. Auch Preise für andere Lebensmittel sind im vergangenen Jahr in den USA deutlich gestiegen, wie aus dem Preisindex des US-Statistikbüros hervorgeht.

USA: Deutlich mehr beschlagnahmte Eier an den Grenzen

Die Kosten führen derweil in der Grenzregion zu einem ganz neuen Schmuggelgut. Alleine zwischen Oktober und Dezember vergangenen Jahres sei die Zahl der beschlagnahmten Eier und eihaltiger Produkte an der Grenze um 108 Prozent gestiegen, berichtet "Fox Business". Denn in Mexiko liegen die Preise deutlich niedriger, so befinden sie sich laut "BBC" in Tijuana bei durchschnittlich drei Dollar pro Dutzend.

Auch Jennifer De La O, Direktorin der Grenzschützer im Bereich San Diego, twitterte am Mittwoch, dass zuletzt "eine steigende Anzahl an Eiern an den Grenzen beschlagnahmt wurden". Rohe Eier dürfen jedoch wegen der Vogelgrippe und der Newcastle-Krankheit, eine weitere hochansteckende Viruskrankheit, nicht aus Mexiko in die USA eingeführt werden. Die "BBC" berichtet unter Berufung auf die Grenzzeitung "Border Report", dass beim Schmuggeln von Eiern Strafen von bis zu 10.000 Dollar drohen – das jedoch vor allem für kommerziellen Schmuggel. Wer als Einzelperson gekaufte Eier nicht anmeldet, muss dagegen 300 Dollar Strafe zahlen. Ehrlichkeit zahlt sich aber an der US-Grenze aus: Wer den Kauf bei der Einreise in die USA angibt, muss keine Strafe zahlen – die Eier werden aber dennoch vernichtet.

So neu der Schmuggel von Eiern für die Zöllner ist, kommt es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen. Erst im Oktober wurden im texanischen El Paso auf einem Pick-up Truck 220 Kilo Wurst beschlagnahmt, nur kurz darauf 130 Kilo Käse. Weil beides bei der Einreise nicht angegeben wurde, mussten die Besitzer jeweils 1000 Dollar Strafe zahlen.

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