Wie ist das jetzt mit der Riester-Rente? Lohnt sich das für mich, und für welches Riester-Produkt soll ich mich entscheiden - für die klassische Rentenversicherung oder einen Fondssparplan? Auf der Suche nach einer Antwort machte sich Susanne Kopte auf zur Dresdner Bank. Dort stellte sie jedoch fest, dass die Unsicherheit ihrer Riester-Beraterin genauso groß war wie ihre eigene. Eine der Auskünfte lautete etwa: »Riester-Renten müssen Sie überhaupt nicht versteuern.« Falsch - die Renten werden bei der Auszahlung besteuert, wäre die richtige Antwort gewesen. Na gut, vielleicht klappt die Beratung in der Ruhe des heimischen Wohnzimmers besser, dachte sich Susanne Kopte und vereinbarte mit dem Berater des Finanzdienstleisters Deutsche Vermögensberatung einen Hausbesuch. Ihr Resümee: »Der Finanzberater hat die ganze Zeit mit seinem Laptop gekämpft und mir währenddessen seine Lebensgeschichte erzählt. Das Angebot kam dann zwei Tage später per Post.«
Und bei der Berliner Sparkasse
war der Berater erst gar nicht gewillt, ausführlich auf die Vor- und Nachteile, die eine Riester-Rente für sie haben kann, einzugehen. Kurz und bündig (und kryptisch) erklärte er: »Riester können Sie machen, wenn Sie auf Zulagen scharf sind.« Manche Berater gaben sich sogar noch zugeknöpfter und erteilten auf ihre Bitte um Beratung Auskünfte von: »Ohne Termin geht das jetzt gar nicht« bis zu: »Da bringen Sie mal besser Ihren Mann mit.« Andere waren geschäftstüchtiger und verkauften ihr, ohne zu zögern, Altersvorsorgeschrott - einen Riester-Vertrag mit einem Monatsbeitrag von 5,50 Euro. Wie soll mit dem Minibetrag eine ausreichende Zusatzrente angespart werden? Diese Beispiele waren keine Einzelfälle: Susanne Kopte war nämlich keine besonders hartnäckige Normalkundin - sie war im Auftrag des stern als Testerin unterwegs.
Der stern wollte
wissen, wie Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister ihre Kunden beraten, wenn die in Sachen Riester-Rente zu ihnen kommen. Insgesamt 13 Unternehmen wurden befragt - von der Deutschen Bank 24 bis zur Victoria Versicherung. In acht Städten waren die stern-Teams unterwegs - natürlich inkognito. Erst nach der Beratung offenbarten sich die Kunden als Tester des stern. Alle Firmen wurden von drei Testpersonen besucht, sodass insgesamt 39 Fälle zusammenkamen. Bevor die Teams ihre Reise begannen, wurden sie vom Beratungsunternehmen Evers & Jung geschult. Ihre tatsächlichen Biografien wurden leicht verändert, sodass ihre Lebens- und Finanzsituationen typische Alltagsfälle repräsentierten. So schlüpfte Susanne Kopte in die Rolle einer freiberuflichen Texterin, die unverheiratet mit Partner und Sohn zusammenlebt, und Katja Dau streifte ihre Berufstätigkeit ab, um die klassische Rolle der Hausfrau und Mutter zu spielen. Knuth Janshen übernahm den Part des 30-jährigen Singles mit Wunsch nach Selbstständigkeit. Alle Tester führten ihre Beratungsgespräche anhand eines speziell entwickelten Leitfadens. Der Aufwand kam nicht von ungefähr: Schließlich soll die Riester-Rente ein ganz großes Ding werden und dazu noch ganz einfach funktionieren: Jeder Arbeitnehmer spart selbst für einen Teil seiner späteren Rente. Vom Staat gibt es dafür Zulagen – ab 2008 immerhin bis zu 414 Euro für einen verheirateten Normalverdiener (40.000 Euro Jahreseinkommen). Ein flächendeckendes Produkt für das neue Jahrtausend. Wie der Volkswagen für die Nachkriegsgeneration. Im vergangenen Jahr rollte die Riester-Produktion auch gut an: Neben ersten Bank- und Fondssparplänen verkauften die Versicherungen bereits bis zum Jahresende knapp 1,3 Millionen Riester-Policen.
Aber die Reform gerät
immer mehr in Verruf: In den verschiedenen Förderwegen findet sich kaum einer zurecht. Die Produkte sind oft so kompliziert, dass sich viele Arbeitnehmer, für die sich eine Riester-Rente lohnen würde, abschrecken lassen. Erst acht Prozent der Berechtigten haben einen Vertrag abgeschlossen, lautet das Ergebnis einer Befragung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Zu kompliziert der Abschluss, zu gering die Förderung, denken viele: 71 Prozent wollen keine Riester-Rente abschließen. Die groß angelegte Reform unseres Rentensystems - nichts als ein großer Flop? Ein Desaster auch, weil Sparer, die sich für eine Riester-Rente interessieren, falsch informiert werden?
Genau das herauszufinden
war Ziel des stern-Tests: Wie gut wird in Sachen Riester-Rente und allgemein zum Thema private Altersvorsorge beraten? Es stand weniger ein flächendeckender Produktvergleich im Vordergrund, vielmehr sollten die Tester die Qualität der Berater aufs Korn nehmen. Deshalb wurden zwei der drei Fälle so konstruiert, dass eine Riester-Förderung eine mögliche, aber nicht unbedingt die beste Sparform fürs Alter ist. Und die Tester formulierten ihre Eingangsfrage auch relativ allgemein: »Ich höre dauernd, ich muss mich um die Riester-Rente kümmern. Können Sie mich dazu beraten, ob ich etwas unternehmen muss?«
Um das Beste am RESULTAT
vorwegzunehmen: Riester ist angekommen. Bei allen getesteten Unternehmen gibt es Mitarbeiter, die speziell für die Riester-Beratung zuständig sind. Und: In keinem Gespräch wurden die Kunden massiv zu einer Unterschrift gedrängt. Das war es dann aber auch schon mit dem Lob. Denn keine einzige Testberatung verlief ohne inhaltliche Fehler. Förderbeträge und Zulagen wurden falsch berechnet. In mehreren Fällen gaben die Berater sogar noch D-Mark- anstatt Euro-Beträge in die Rentenkalkulation ein. Testerin Katja Dau: »Die konnten mit ihren Programmen teilweise überhaupt nicht umgehen.« Eher die Regel als der Einzelfall: Viele der Berater machten kein Hehl daraus, dass sie die Riester-Rente nicht mögen. Offen kritisierten sie die komplizierten und unflexiblen Förderregelungen (»Aber erzählen Sie meinem Chef nicht, dass ich keine Riester-Renten verkaufen will«). Alle Tester stellten zudem fest: Wer einen Berater mit einer Riester-Anfrage aufsucht, wird auch nur zu Riester beraten. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass 67 Prozent aller Beratungen mit einer Pro-Riester-Empfehlung endeten, obwohl nur ein Musterfall dafür geeignet war. »Das lag zum Teil daran, dass es nur einen Schnellservice gab«, sagt Knuth Janshen. »Wie bei der Citibank. Die haben mich gar nicht nach meiner Lebenssituation gefragt, sondern nur nach dem Einkommen.« Bei Katja Dau war es ähnlich: »Ich wurde gleich am Schalter beraten. Maximal eine Viertelstunde. Und bekam dann ein Infoblatt in die Hand gedrückt.«
Gute Beratung ist eben
mehr, als andere mit dem eigenen Wissen zu bombardieren. Trotzdem erklärte der Allianz-Vertreter, nachdem sich Susanne Kopte als stern-Testerin geoutet hatte: »Dass der Fall nicht Riester-geeignet ist, habe ich gleich gemerkt. Theoretisch können wir aber jedem eine Riester-Rente verkaufen.« Offensichtlich wird also wider besseres Wissen empfohlen. Denn viele Berater scheinen darauf getrimmt, Riester-Verträge zu verkaufen - ob sinnvoll oder nicht. Insgesamt ergab der stern-Test für die Branche ein blamables Bild. Kein Anbieter schaffte bei der Gesamtbewertung ein glattes »befriedigend«. Am besten schnitt die Volksfürsorge mit der Gesamtnote 3,1 ab, gefolgt von der Allianz mit einer 3,2. Am schlechtesten wurden die Banken bewertet. Die Citibank findet sich mit einer 4,3 am unteren Ende der Bewertung (»Schnellservice«). Das lag vor allem am Kriterium »Produktempfehlung«. 65 Prozent aller Unternehmen schnitten mit 3,6 und schlechter ab.
Ein weiteres alarmierendes
Ergebnis: Die Berater empfehlen ausschließlich Produkte aus dem eigenen Haus. Wenn jemand sich zum Beispiel von der Allianz-Versicherung beraten lässt und die Beratung mit einer Allianz-Rentenversicherung verlässt, ist das verständlich. Dass aber auch fast alle Banken und die drei getesteten Finanzdienstleister überwiegend Rentenversicherungen verkaufen wollen, ist doch erstaunlich (31 von 39). Dass gerade die Berater in den Banken kein Interesse daran haben, ihre Produkte, die Banksparpläne, zu verkaufen, ist auf Kostengründe zurückzuführen. Obwohl fast jedes Institut Riester-Sparpläne entwickelt hat, sagen die Banker selbst, das Geschäft lohne sich für sie nicht. Zu hoch sei der Verwaltungsaufwand. Deshalb bleiben ihre Sparpläne in den Schubladen. So vermittelt die Dresdner Bank ausschließlich Rentenversicherungen vom Partner Allianz.
Bei den Finanzvertrieben
ergibt sich ein ähnliches Bild: MLP beispielsweise empfiehlt nur »Bestpartner«-Produkte, bei denen es sich ohne Ausnahme um Renten handelt. Lediglich der AWD empfiehlt Produkte verschiedener Anbieter. Jedoch auch ausschließlich Rentenversicherungen. Riester-Fondssparpläne wurden dafür in nur zwei Beratungen erwähnt. Dabei wäre der Fondssparplan das ideale Produkt für risikobereite Singles wie zum Beispiel Knuth Janshen gewesen, der für den stern-Test in diese Rolle schlüpfte. Kein Finanzprodukt ist für den Sparer so kompliziert wie ein Riester-Vertrag. Die Kosten für Abschluss und Verwaltung einer Riester-Police werden von den Anbietern gern versteckt. Dabei gibt es hier gewaltige Unterschiede. Der Internetversicherungsvermittler Einsurance hat die Kosten von Rentenversicherungen bei zehn großen Anbietern verglichen. Ergebnis: Die Versicherer kassieren zwischen gut neun Prozent (Tchibo-Rente der Axa) und fast 20 Prozent der eingezahlten Beiträge (Deutscher Ring, Aachener und Münchener) als Kosten. Das heißt, von den angesparten Beiträgen und Zulagen zu Rentenbeginn werden bis zu einem Fünftel als Abschluss- und Verwaltungskosten von den Versicherern einbehalten. Das mindert die Sparleistung. Ab Rentenbeginn sind so für die Tchibo-Rente insgesamt 11.081 Euro fällig, für die des Deutschen Rings hingegen fast 22.500 Euro, berechnet auf eine 30-jährige Laufzeit.
Dass die Riester-Kosten
prinzipiell höher sind als die bei einer herkömmlichen Versicherung, ist durchaus einzusehen. So muss dem Kunden jedes Jahr ein Kontoauszug zugeschickt werden, die Anträge müssen an die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen gemeldet werden, und der Kunde will eventuell jedes Jahr neu beraten werden. Das bedeutet hohe Personalkosten. Außerdem muss jeder Vertrag bis zum Eintritt ins Rentenalter verwaltet werden, auch wenn der Kunde schon jahrelang keine Einzahlungen mehr geleistet hat. Während ein Berater sich dieser Tatsache gar nicht bewusst war und meinte: »Die Verwaltungskosten trägt der Staat«, machte es sich ein AWD-Berater ganz einfach, indem er die vorgeschriebene Aufschlüsselung im schriftlichen Angebot ganz wegließ.
Aber selbst Experten
zucken mit den Schultern, wenn sie versuchen, die Postenklauseln der Versicherer zu entschlüsseln. Beispiel: Abschlusskosten. Riester schreibt vor, dass sie auf mindestens zehn Jahre verteilt werden müssen. Weil aber jeder Anbieter sein eigenes System verfolgt, tun das längst nicht alle, sondern manche verteilen die Kosten auf die gesamte Laufzeit.
Betriebliche Vorsorge ist
für die meisten Unternehmen kein Thema: Nur drei der 39 Berater erwähnten die Möglickeit einer betrieblichen Altersvorsorge, obwohl diese für abhängig Beschäftigte nach Expertenmeinung die lohnendste Variante der Förderungen darstellt. Nur Versicherer, die selbst betriebliche Lösungen anbieten, schlugen manchmal die entsprechende Brücke und suchten nach einer optimalen Kombination. Damit errangen auch die beiden Testsieger Allianz und Volksfürsorge die entscheidenden Pluspunkte. Sie sprachen mehrere dezidierte Empfehlungen für betriebliche Lösungen aus. Doch meist wurde auch hier falsch informiert. Von: »Riester hat nichts mit betrieblicher Altersvorsorge zu tun« bis: »Das gibt es nur im öffentlichen Dienst« reichten die haarsträubenden Auskünfte, die 31 von 39 Beratern gaben. Der stern-Test zeigt, dass die Berater vor allem versagen, wenn sie die persönliche Lebenssituation ihrer Kunden berücksichtigen sollen. Das liegt im wesentlichen an zwei Faktoren: Einerseits wird die Förderung sehr kompliziert, wenn es um individuelle Details geht. Andererseits offenbaren sich die Schwächen, die im Zusammenhang mit Altersvorsorge immer wieder festgestellt werden. Während es der Mehrzahl der Berater noch gelingt, die aktuelle Situation des Kunden zu berücksichtigen, fehlt den meisten der Blick in die Zukunft. Beim Bewertungspunkt »Zukunftspläne berücksichtigen« betrug die Durchschnittsnote denn auch 4,5. Das zeigt, dass die Berater noch nicht erkannt haben, dass zumindest die wichtigsten Lebensentscheidungen (Immobilienwunsch, Selbstständigkeit, Kinderwunsch) abgefragt werden müssen. Drei Viertel der Berater fragten überhaupt nicht nach Zukunftsplänen, obwohl diese doch gerade für ein so unflexibles und lang laufendes Produkt wie die Riester-Rente von entscheidender Bedeutung sind.
Damit das Thema Beratung
bei der Altersvorsorge - unter besonderer Berücksichtigung der Riester-Rente - aber nicht zu ernüchternd endet, zum Schluss noch ein positives Beispiel: Bei der Deutschen Bank 24 in Hamburg hat sich die Beraterin für Knuth Janshen trotz seines spontanen Filialbesuchs viel Zeit genommen. Und ihn, obwohl er zugab, kein Kunde zu sein, über alle Möglichkeiten informiert. »Was können Sie sich denn vorstellen zu sparen?«, fragte sie und stellte fest: »Maximale Flexibilität scheint bei Ihnen besonders wichtig zu sein.« Schließlich hat sie ihm zu einem Investmentfonds geraten. Genau das richtige Produkt. Na also, geht doch.
Fall 1: Der Berufseinsteiger
Knuth Janshen schlüpfte als stern-Tester in die Rolle eines 30-jährigen Singles und Berufseinsteigers mit Teilzeitjob. In den Beratungsgesprächen sagte Janshen, er wolle sich irgendwann selbstständig machen. Außerdem wolle er Wohneigentum erwerben. Sein sozialversicherungspflichtiges Einkommen liegt bei 20.000 Euro. Durch Nebentätigkeiten kamen 5.000 Euro hinzu. Netto bleiben ihm rund 1.200 Euro pro Monat. Seine Ausgaben sind fast genauso hoch (1.150 Euro). Hinzu kommt, dass Janshen wenig Gespür für seine Finanzen besitzt. Sein Dispo-Kredit ist mit 2.000 Euro im Soll. Als Sparkapital besitzt er ein Aktiendepot von 4.000 Euro.
Musterlösung
Angesichts seiner offenen Zukunftsperspektive kommt für Janshen ein Riester-Produkt gar nicht infrage. Gut geeignet sind flexible Produkte, wie ein Aktien-Fondssparplan. Ein guter Berater sollte Janshen auf seine extensive Dispo-Nutzung ansprechen. Auch wegen der Liquiditätsprobleme ist von der Riester-rente abzuraten, sonst droht eine noch höhere Verschuldung. Vorsorgestrategie:
Vorsorgestrategie
Wenn Janshen 30 Jahre lang monatlich 50 Euro in einen fondssparplan einzahlt (angenommene Verzinsung 6 Prozent), bekommt er 48.977 Euro ausgezahlt. Zusätzlicher Vorteil: Die Sparsumme kann jederzeit erhöht werden.
Fall 2: Das Ehepaar mit Kindern
Katja Dau und ihr Mann, beide Anfang 30, sind der klassische Fall für eine Riester-Rente. Sie haben eine dreijährige Tochter und wünschen sich ein zweites Kind. Katja Dau tritt im Test als Hausfrau auf, ihr Mann als Industriekaufmann, der im Jahr 25.000 Euro verdient. von den 1.500 Euro, die ihnen monatlich zur Verfügung stehen, bleiben nach Abzug aller Kosten 150 Euro übrig. Daus wohnen zur Miete im Haus der Eltern, wo sie auch bleiben wollen. Außer einem kleinen Sparguthaben und einer Gehaltsumwandlung per Direktversicherung beim Arbeitgeber haben sie noch nichts auf die hohe Kante gelegt.
Musterlösung
Dieser Fall ist Riester-geeignet, und zwar für die so genannte »Huckepack-Lösung« (bei diesem Modell kann die Ehefrau auch ohne Einkommen einen eigenen Riester-Vertrag abschließen, ohne dass sie etwas einzahlen muss: Beitragssumme 0). So reicht den beiden 2002 ein Eigenbetrag von 128 Euro, um zunächst ein Prozent des einkommens gefördert in ein Riester-Produkt einzahlen zu können. Durch die hohe Förderung ist für die Daus der Riester-Vertrag günstiger als eine alternative Anlage mit einer besseren Rendite. Wie hoch die Rente mit der richtigen Vorsorgestrategie bei der Auszahlung sein wird, haben wir in einer Infografik dargestellt.
Fall 3: Die Patchworkfamilie
Susanne Kopte, Ende 40, repräsentiert im Test die Patchworkfamilie. Zusammen mit ihrem Sohn aus erster Ehe wohnt sie mit Lebenspartner in einer bereits bezahlten Eigentumswohnung. Sie arbeitet als freiberufliche Texterin mit einem Jahresgewinn von 12.000 Euro und ist in der Künstlersozialkasse pflichtversichert. Zusammen mit ihrem Partner, der als angestellter Berater 60.000 euro im Jahr verdient, verfügt Susanne Kopte netto über 3.700 Euro monatlich. Davon gehen 2.500 für fixe Ausgaben ab. 10.000 Euro haben sie bereits mit Schatzbriefen und Aktienfonds angespart. Als Rentner wollen die beiden in der - ebenfalls bereits bezahlten - Ferienimmobilie in Portugal leben.
Musterlösung
Auf den ersten Blick scheint ein Riester-Produkt für den Lebenspartner attraktiver: Er bekäme aufgrund seines hohen Gehaltes anstatt Zulagen Steuererleichterungen. Susanne Kopte kann aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse - obwohl selbstständig und damit eigentlich nicht förderfähig - einen riester-Vertrag abschließen. Wegen zu geringer einnahmen lohnt sich das aber nicht. Gegen eine Riester-Empfehlung spricht der mögliche Alterswohnsitz im Ausland. die Förderung muss dann zurückgezahlt werden. Und: weil das Paar nicht verheiratet ist, könnte die Rente nicht an den Partner vererbt werden.
Vorsorgestrategie
Da bereits genügend angespart wurde, besteht kein Handlungsbedarf mehr.