"Brangelina" Million-Dollar-Babys

  • von Frank Siering
Brad Pitt und Angelina Jolie verhökern die neusten Familienmitglieder: Die Einnahmen der Babyfotos von Knox Leon und Vivienne Marcheline sollen einem guten Zweck gespendet werden. Aber es tauchen immer wieder Ungereimtheiten auf. Wirtschaften "Brangelina" in die eigene Tasche?

Der VW-Bus verließ die Clinic Santa Maria in den frühen Morgenstunden. Nur eine handvoll von Paparazzi standen bereit, als Mama Angelina Jolie mit den beiden neuen Babys Knox Leon und Vivienne Marcheline das Hospital in Nizza im Schutze der Dunkelheit hinter sich ließ.

Die Millionenbabys

Der große Deal war zu dieser Stunde schon eingetütet: Rund zehn Millionen Dollar pro Kind. Soviel will eine amerikanische Zeitschrift angeblich für die ersten Baby-Fotos von Hollywoods berühmtestem Nicht-Ehepaar zahlen. Das ist Rekord. Soviel Geld hat bisher noch kein Promi für den Verkauf seiner Kinder auf Papier erhalten. Wundern dürfte es allerdings niemanden, dass ausgerechnet Brangelina der ganz grosse Wurf gelang. Hat das Paar doch beim Anpreisen von Kinderfotos Erfahrung. Für die ersten Bilder von Tochter Shiloh soll das "People"-Magazin 4,1 Millionen Dollar hingeblättert haben. Freilich nur für die Vermarktung der Aufnahmen in den USA. Für die internationale Veröffentlichung durch das "Hello"-Magazin sollen noch einmal 3,5 Millionen Dollar an den Brangelina-Haushalt gezahlt worden sein.

Nun gelten Brad und Angie in Hollywood nicht erst seit gestern als großzügige Wohltäter, die mit ihren Einnahmen sehr generös umgehen. Und so wird auch diesmal aus dem Pitt/Jolie-Lager berichtet, die verdienten Dollars der Baby-Fotos an eine "Charity unserer Wahl" weiterzugeben.

Wohin gehen die Baby-Millionen?

Das war auch die Devise beim Shiloh-Deal. Damals hieß es, Pitt und Jolie wollten die Einnahmen aus den Foto-Vereinbarungen an Unicef weiterleiten. Als aber ein Reporter des Magazins "Radar" einige Zeit später bei Unicef anfragte, ob das Geld auf dem Konto gelandet sei, musste ein Sprecher peinlich berührt bekennen, dass bisher noch kein Cent überwiesen worden war. Unter Druck und überhastet installierten Jolie und Pitt daraufhin die Jolie/Pitt-Foundation und überwiesen eine Million Dollar an Global Action for Children und eine Million Dollar an Ärzte ohne Grenzen. Viele Fragen bleiben bis heute offen. Jolie und Pitt geben sich in den Medien gerne als Menschfreunde. Fotos, die sexy Brad mit Helm und Hammer in der Hand beim ökologischen Häuserbau in New Orleans zeigen, oder Aufnahmen, die Angelina porträtieren, wie sie mit schusssicherer Weste in Afrika durchs Krisengebiet marschiert, werden immer wieder gerne weltweit veröffentlicht. Und das Superstar-Couple mag dieses Image. Keine Frage.

Was oftmals unerwähnt bleibt ist die Tatsache, dass sowohl Pitt wie auch Jolie knallharte Geschäftsleute sind, die Millionenverträge aushandeln und Immobilien kaufen, wie andere Sandburgen bauen. Mit ihren Millionengagen als Arbeitnehmer in Hollywood-Filmen haben sie ein Wirtschaftsimperium aufgebaut, das seinesgleichen sucht in der Entertainment-Branche. Brad Pitt ist heute hinter der Kamera als Produzent und Ideeneinkäufer ebenso erfolgreich wie Jolie als Vertreterin für diverse Luxusmarken.

Die Babys und das liebe Geld

Nun muss also auch der jüngste Nachwuchs für die Imagepflege und die damit verbundene positive PR herhalten. Kein Einzelfall. Der Handel mit Baby-Bildern floriert in Hollywood. Jennifer Lopez und ihre Zwillinge brachten angeblich einen fünf Millionen Dollar Scheck von People-Magazine, Matthew McConaughey soll seinen Sohn Levi an OK-Magazine für drei Millionen Dollar verkauft haben. Und Christina Aguilera erhielt nach Medienberichten zwei Millionen Dollar für Sohn Max. Tom Cruise und Katie Holmes jedenfalls wollten sich nicht auf einen Megadeal einlassen und liessen sich kostenlos mit Tochter Suri von Anna Leibovitz ablichten. Nicole Kidman scheint noch unentschlossen, oder, so vermuten Branchenkenner, wartet auf ein besseres Angebot.

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