Elon Musks Visionen Werden in sieben Jahren die ersten Menschen den Mars kolonisieren?

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Tesla-Chef und Weltraumunternehmer Elon Musk erwägt den Einsatz seiner geplanten Mars-Raketen für Reisen auf der Erde. Der Milliardär sagte am Freitag auf einer Konferenz im australischen Adelaide, dass man so Flüge zwischen zwei Städten auf entgegengesetzten Seiten der Erde in jeweils weniger als einer Stunde erreichen könnte. Beispielsweise würde eine Reise von New York nach Shanghai nur 39 Minuten dauern. Elon Musk, der Chef der prominenten Elektroauto-Marke Tesla aus dem Silicon Valley plant mit seiner Firma SpaceX hingegen auch Mars-Expeditionen. Er präzisierte am Freitag die Pläne von SpaceX, nach denen 2022 eine erste unbemannte und 2024 eine erste bemannte Mars-Mission starten soll. Bisher wollte Musk bereits kommendes Jahr eine unbemannte Raumkapsel zum Mars schicken. Statt einer ganzen Flotte aus solchen Raumfahrzeugen peilt der umtriebige Geschäftsmann nun aber eine einzige Rakete an, die nach seinen Angaben kleiner und kürzer ist als das zunächst konzipierte Flug-Gefährt. In ihr hätten 100 Passagiere Platz und sie sei teilweise wiederverwendbar. Und man könnte dann das Raumschiff, das bis zum Mars kommt, natürlich auch dazu nutzen, um auf der Erde von einem Ort zum anderen fliegen.
Bereits Ende September 2016 sprach Elon Musk über eine Kolonisierung des Mars. Auf einer internationalen Raumfahrt-Konferenz hat er nun seine Pläne konkretisiert. Dabei erwähnte er auch mögliche Blitz-Fernreisen auf der Erde. 

Altbundeskanzler Helmut Schmidt sagte einst: "Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen." Wenn es danach gehen würde, hätte Elon Musk schon längst in eine Psychiatrische Anstalt eingewiesen werden müssen. Der 46-Jährige ist mehr als nur ein Unternehmer, er ist Visionär und Träumer zugleich.

Egal ob es das Onlinebezahlsystem PayPal oder der Elektroauto-Hersteller Tesla war: Mit beiden Geschäften hat Musk den Markt revolutioniert. Doch der gebürtige Südafrikaner denkt noch größer. 2002 gründete er das private Raumfahrtunternehmen SpaceX. Dessen langfristiges Ziel ist es, den Mars zu kolonisieren – und das soll gar nicht mehr so lange dauern.

Mit der "Big Fucking Rocket" will Elon Musk zum Mars

2022 will Musk die ersten beiden unbemannten Raumschiffe zum Mars schicken. Das kündigte er jetzt auf einer internationalen Raumfahrt-Konferenz im australischen Adelaide an. Die zwei Raumschiffe sollen dank technischer Ausrüstung die Überlebensbedingungen klären, indem sie die Suche nach Wasser und Rohstoffen vorbereiten und potenzielle Gefahren aufzeigen. Zwei Jahre später sollen dann auch Menschen zum Roten Planeten fliegen.

Doch wie will SpaceX das in so kurzer Zeit schaffen? Zum Vergleich: Die NASA plant erst nach 2030 bemannte Flüge zum Mars. Musks Lösung ist die sogenannte BFR, "Big Fucking Rocket" ("Verdammt große Rakete"). Die Arbeiten daran werden laut Musk in der ersten Hälfte des kommenden Jahres beginnen. Sie soll 106 Meter hoch und mit neun Metern Durchmesser in der Lage sein, bis zu 120 Menschen zu transportieren. Damit die Kosten nicht exorbitant hoch werden, sei es wichtig, dass die "BFR" recyclebar ist. "Es ist Wahnsinn, dass wir Raketen benutzen und sie dann auf der Erde zerschellen lassen", so Musk. Tatsächlich ist es SpaceX des Öfteren gelungen, eine Rakete nach dem Start wieder sicher zu landen.

Musks Mars-Pläne sind übrigens nicht neu. Bereits Ende des letzten Jahres sprach der US-Amerikaner über eine Besiedelung. In seinem neuesten Vortrag konkretisierte er die Pläne noch einmal. 

In einer Stunde um die Welt

Doch Musk sprach auch noch von einem neuem Traum: "Wenn wir ein Schiff bauen, das zum Mars fliegen kann, können wir es dann nicht auch dafür nutzen, um auf der Erde von einem Ort zum anderen zu reisen?", fragte der SpaceX-Gründer. Er spricht von Fernflugreisen auf der Erde: Die "BFR" soll nämlich auch dafür eingesetzt werden. So könnten Passagiere beispielsweise binnen 39 Minuten bei 27.000 km/h von New York City nach Shanghai über die "Abkürzung Weltraum" reisen, wie eine Animation bei Instagram zeigt.

Auch das ist "nur" eine Vision - aber Musk hat mit seinen Projekten in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass man nicht zwangsläufig zum Arzt gehen, sondern hart genug dafür arbeiten muss. 

rpw