BOXSTER-FACELIFT Frischer Wind im kleinen Porsche

Geliftet schickt Porsche den Boxster in die Showrooms. Auf den ersten Blick kann man sich jedoch schon fragen: »Wo ist das Facelift?«

Geliftet schickt Porsche den Boxster in die Showrooms. Lässt man den neuen Getränkehalter und das erstmals verbaute Handschuhfach beiseite, kann man sich auf den ersten Blick tatsächlich fragen: »Wo ist das Facelift?«

Der flüchtige Blick enthüllt tatsächlich wenig Neues. Die grau unterlegten Blinkergläser am Heck und minimal geänderte Lufteinlässe in der Frontschürze bedürfen schon eines Kennerauges. Die Chance, den neuen Heckspoiler zu Gesicht zu bekommen, ist minimal. Er kommt erst ab 120 Stundenkilometern aus seinem Gehäuse.

Neue Heckscheibe

Wesentlich einfacher zu entdecken ist da schon das modifizierte Verdeck. Es ähnelt nun dem optionalen Hardtop, verläuft zum Heck hin flacher. Wichtigste Änderung ist aber zweifelsohne die neue Glas-Heckscheibe. Statt der billigen PVC-Luke kann der Boxster-Pilot nun durch eine beheizbare Glasscheibe den Opfern der Boxster-Geschwindigkeit ins Gesicht blicken.

Amerika sein Dank: ein Cupholder

Weiter im Innenraum. Zwischen all dem feinen Leder und den hochwertigen Bedienelementen erscheint es schwer, spürbare Änderungen anzubringen. Dennoch hat man in Zuffenhausen nachgebessert. Vor allem amerikanische Käufer werden sich über den jetzt serienmäßigen Getränkehalter freuen, notorische Vielfahrer dagegen schon eher über das erstmals verbaute Handschuhfach im DIN A4-Format. Das Handschuhfach ist sogar an die Alarmanlage angedockt. Neu ist auch das Multifunktionsdisplay im 16:9-Format. Bei Porsche heißt es PCM, Porsche Communication Management.

Mehr Fahrspaß

Die wichtigsten Änderungen finden sich unter der edlen Metallhülle. Porsche hat beim Facelift des scheinbar Boxsters wesentlich mehr Wert auf Fahrspaß als auf Design-Schnickschnack gelegt. Im Kreuz des Fahrers wummert zukünftig ein Sechszylinder-Boxermotor mit 228 PS. Das sind immerhin acht Pferdchen mehr als beim bisherigen Boxster. Noch eine Schippe drauf legt der Boxster S. Er begeistert mit 260 PS und einem Drehmoment von 310 Newtonmetern. Dabei sollen die beiden Motoren dank variabler Nockenwellensteuerung ungefähr zwei Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Um dieser Leistung Herr zu werden, geht im »S« die aus dem Carrera bekannte Bremsanlage ihrer Arbeit nach.

Ganz entscheidend wird der Kraftzuwachs durch die gleichzeitige Diät, die der kleine Porsche hinter sich hat. Mit serienmäßiger 17-Zoll-Bereifung sind das nur zwei Kilogramm, entscheidet man sich jedoch für die neuen 18-Zoll-Schlappen, wird der Boxster über zehn Kilo leichter als sein Vorgänger.

Natürlich ist ein Porsche nie ein Sparschwein. Immerhin haben sich die Schwaben aber einen satten Aufschlag für den generalüberholten Boxster verkniffen. Den Einstiegs-Flitzer gibt es nach wie vor für 41.108 Euro.

Jochen Knecht

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