"Freude am Fahren" will BMW verkaufen, am besten kann man den Geist der sportiven Bajuwaren in Modellen erfahren, die erstens nicht so groß sind und zweitens satt Leistung an Bord haben. Fahrer, die zuerst an sich selbst denken, und ansonsten meinen, ein Beifahrer ist genug Ballast an Bord, landen zwangsläufig beim Flaggschiff der Einer-Reihe, dem 130i. Von außen und von vorn gibt sich der Kleinste als echter BMW zu erkennen. Dynamisch geschwungene Wellen, messerscharfe Scheinwerfer unterscheiden den 1er von der Konkurrenz. Die Materialwahl im Innenraum könnte allerdings nach wie vor an manchen Stellen etwas wertiger sein. s
Technische Daten
Motor Reihensechszylinderbr> Hubraum: 2996 ccm
Leistung: 265 PS
Drehmoment: 315 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
0-100 km/h: 6,1 sec
Verbrauch (Mix): 9,2 l Superplus
Kofferraum: 330 bis 1.150 Liter
Preis: 32.500 Euro
265 PS unter dem Doppelnierchen kann von außen nur der BMW-Spezel erkennen. An Auspuff-Endrohr und Typenschild darf sich der Kenner laben, für andere sieht die Sportmaschine aus wie jeder andere Einer auch. Für 2100 Euro gibt es das M-Sportpaket, dann brezeln Spoiler, Schweller und Sportsitze den dezenten Boliden ein wenig auf. Die Zurückhaltung gefällt, Freunde der D&W-Optik müssten allerdings tüchtig nachbessern.
Anfang und Ende des Einser-Genusses ist das Zusammenspiel von Fahrwerk und formidablem Motor, der alle Konkurrenzmodelle seiner Klasse in die Schranken weist. Angenehm satt orchestriert zieht das Maschinchen bis 7000 Touren hoch. Auf der Autobahn ist bei 250 km/h die magische Regelungsgrenze erreicht. Für einen Wagen dieser Größe liegt der 130i auch im Spitzenbereich satt und sauber auf der Bahn. Kein Flattern und kein Rütteln ist zu spüren. Der Sprint von null auf Tempo 100 gelingt in 6,1 Sekunden, auf der Autobahn kann da kaum einer mithalten.
Doch, je kurviger und welliger die Strecke wird, umso mehr Spaß macht der kleine Leistungsträger. Anders als die anderen besitzt er nämlich Heckantrieb. Beim Kurvenkratzen macht der Druck über die Hinterachse eben den gewissen Unterschied, den Fronttriebler auch mit dem zusätzlichen Allradantrieb nicht ausgleichen können.
Um zwölf Liter sollte der 130i-Fahrer schon einkalkulieren, wer darunter kommen will, muss so diszipliniert fahren, dass er so einen Motor nicht zu kaufen braucht. Natürlich ist das nicht wenig, für einen Sportwagen aber akzeptabel. Günstig ist der Wagen natürlich nicht. Über 32.000 Euro liegt der Einstiegspreis, dafür bekommt man immerhin eine Klimaanlage und ein wurscht-dickes Sportlenkrad. Mit Sportfahrwerk (280 Euro), Sportsitzchen (550 Euro), M-Paket und anderen Zutaten liegt man in einer Landezone zwischen 36.000 und 40.000 Euro.
Der Einser-Kracher geht auf Raubzug in der GTI-Klasse und das höchst erfolgreich. Nur ultra-harte Fahrer könnten bemängeln, dass sich die 265 PS etwas zu kultiviert in Szene setzen.