"Was guckst du?" Glotzkarren: Riesige Glubschaugen sollen Autos sicherer machen

Gazing Car schaut nach vorne
Wo mag das autonome Auto hinfahren? Die Augen am "Gazing Car" sollen dabei helfen, Absichten rechtzeitig zu erkennen.
© University of Tokyo
Im Straßenverkehr kann ein Blick zum Autofahrer Leben retten – denn wenn sich Augenpaare treffen, werden Absichten klarer. Bei autonomen Fahrzeugen geht das nicht, da niemand fährt. Um die Auto-Mensch-Verständigung zu retten, installiert eine japanische Universität testweise riesige Augen.

Kommunikation im Straßenverkehr läuft auf verschiedenste Weisen: Mit Blicken, mehr oder minder netten Handzeichen oder – im Falle runtergedrehter Fenster – lautem Geschrei. Und auch wenn vieles davon sicherlich wenig freundlich gemeint ist, so hilft es am Ende doch, Absichten klar zu machen und Aufmerksamkeit zu erregen. Bei autonomen Autos könnte die fehlende Kommunikation zwischen Mensch und Maschine künftig schlimme Folgen haben, denn ein Mensch kann einem fahrenden Kasten nicht ansehen, ob er stoppt, beschleunigt oder stur seine Spur hält. 

Schau mir in die Augen, Passant!

Um dieses Problem zu lösen, laufen weltweit unterschiedliche Forschungsprojekte. Die Universität in Tokio macht der japanischen Popkultur alle Ehre und führt aktuell Versuche mit gigantischen Glubschaugen durch.

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Und das läuft so: An der Front eines Autos sind zwei riesigen Augen angebracht, die sich frei bewegen können. Fährt das Auto beispielsweise auf einen Fußgängerüberweg zu, signalisiert das Fahrzeug mit einem direkten Blick, dass es einen Passanten erkannt hat – und stoppt. Schaut das Auto nicht hin, weiß der Fußgänger, dass es ihn möglicherweise übersehen hat – und bleibt sicherheitshalber stehen.

Die Forschenden probierten den Effekt des Blickes in einem Simulator an unterschiedlichen Probanden aus. Das Ergebnis: Bei unklaren Verkehrssituationen reduzierten die Augen die Anzahl tendenziell gefährlicher Straßenüberquerungen um 64 Prozent. 

Leider nur ein hastiger Auto-Entwurf

Das Design scheint allerdings (leider) nicht final zu sein. Das Technik-Magazin "Heise" berichtet, dass das Forschungsteam im nächsten Schritt über ein anderes Design nachdenke und der Entwurf für die Studie dem kleinen Budget geschuldet gewesen sei.

Es habe Probanden gegeben, die die Kulleraugen des Autos als komisch oder furchteinflößend empfunden hätten. Ein Hingucker sind sie auf jeden Fall – was ja eigentlich gut ist, wenn es um das Erregen von Aufmerksamkeit geht.