Und das gab es noch nie. Denn bis B-Boying, ein Ur-Element des HipHop, als Videospiel umgesetzt wurde, mussten erst mehrere Games erscheinen, in denen sich Rapper auf die Fresse gaben. So viel zum Verfall der HipHop-Kultur. Bleibt nur zu hoffen, dass die gewaltfreie Variante der Konfliktlösung an die Stelle des hirnlosen Geprügels rückt - denselben Zweck hatte der Straßentanz schon zur Zeit seiner Entstehung.
Bedauerlicherweise macht "B-Boy" den Einstieg in die Welt der Six Steps, Top Rocks und Freezes nicht leicht. Obwohl der erstellte Charakter zu Anfang nur einen Bruchteil der verfügbaren Moves kennt, erschwert die ausgefuchste Steuerung Novizen das Debüt auf dem Parkett. Neben den Moves, die über die Symboltasten anzuwählen sind, gilt es, die Schultertasten im Takt zum Soundtrack zu drücken - das kann schnell Motorikprobleme geben.
Sind die Anfangsschwierigkeiten überwunden, zieht die virtuelle Welt jedoch schnell in ihren Bann. In den eigenen vier Pixelwänden wird geübt und die Garderobe gepflegt. Via PC trudeln Battle-Herausforderungen und Tipps der Mentoren ein. Unter anderem agiert Crazy Legs, Mitglied der legendären Rock Steady-Crew, als Lehrer.
B-Boy
Hersteller/Vertrieb | Free Style Games/SCE |
Genre | Sonstiges / Besonderes |
Plattform | PlayStation2, PSP |
Preis | ca. 50 Euro |
Altersfreigabe | o.A. |
Während sich das Moves-Repertoire rasch erweitert, erfordert das Perfektionieren eines Tricks Geduld. Und das ist der Haken an "B-Boy": Schwindet die anfängliche Begeisterung, dürfte das wenig abwechslungsreiche Spiel den gemeinen User nur schwer bei der Stange halten. Schmackhaft wird das Dranbleiben vor allem durch den Soundtrack mit 40 lizensierten Songs gemacht, die von James Brown über Showbiz & AG bis hin zur Incredible Bongo Band reichen. Auch die diversen Schauplätze sorgen für Stimmung, ebenso wie die ordentlich visualisierten Moves. Allenfalls die Handheld-Version enttäuscht mit wenig ansehnlicher Grafik.