"Final Fantasy Tactics A2: Grimoire of the Rift" Taktikepos mit Verjüngungskur

"Final Fantasy Tactics A2" setzt auf taktische Geplänkel mit zig Möglichkeiten und eine schrecklich kindliche Aufmachung. Wer ist die Zielgruppe?

Kaum per mysteriösem Folianten ins grellbunte Fantasie-Land Ivalice katapuliert, sieht sich Klassenclown Luso schon mit der harten Realität der Nichtrealität konfrontiert: Ein übellauniger Monstergockel will ihm an den Kragen. In letzter Sekunde befreit ihn eine Truppe mutiger Abenteurer, der er sich prompt anschließt. Vom Heimweg trennen den Jungspund allerdings noch zahlreiche Quests, ganz zu schweigen von den etwa 300 Nebenmissionen, die er überall im Fantasy-Reich mit seiner Gilde annehmen kann.

In rundenbasierten Kämpfen tritt Luso mit sechs Mitstreitern seiner Wahl gegen unterschiedlichste Gegner an. Der niedrige Schwierigkeitsgrad mag Genre-Kenner unterfordern, zumal sich die Geplänkel ziemlich zäh gestalten. Trotz einem schier endlosen Repertoire an Attacken, Angriffszaubern und Special Moves fehlt es den oft langwierigen Fights an Würze. Hinzukommt: Die Schlachtfelder sind allenfalls zweckmäßig gestaltet. Wegen der starren, isometrischen Ansicht geht auch noch oft die Übersicht flöten.

Dafür punktet "FFT A2", der mittlerweile vierte Ableger der "Tactics"-Reihe, mit seinem ausgeklügelten Fertigkeitssystem: Für jeden erfolgreichen Kampf ernten Luso und seine Kumpanen Erfahrungspunkte. Die sind jedoch an die jeweilige Heldenklasse sowie an spezielle Items gebunden. Wer flexibel zwischen den rund 50 Helden hin- und herwechselt und stets die passenden Ausrüstungsgegenstände parat hat, lässt seine Gegner jedoch schnell alt aussehen. Besondere Belohnungen lässt der Kampfrichter springen: Hält sich Lusos Team im Fight an die auferlegten Regeln, hagelt es anschließend Boni.

Final Fantasy Tactics A2: Grimoire of the Rift

Hersteller/Vertrieb

Square Enix/Koch Media

Genre

Rollenspiel

Plattform

Nintendo DS

Preis

ca. 35 Euro

Altersfreigabe

ab 6 Jahren

Die kindliche Story mit taktischer Vielfalt auszugleichen, gelingt dennoch nicht. Auch die Möglichkeit, Gegenstände mit Freunden per Wi-Fi zu tauschen, kaschiert nicht die Halbherzigkeit des Games. Immerhin serviert "Final Fantasy Tactics A2" einen Soundtrack, mit dem sich kaum ein DS-Game messen kann - stimmungsvoll und abwechslungsreich. Zu den Glanzleistungen der Square-Enix-Mannschaft zählt "Grimoire of the Rift" sicher nicht.

TELESCHAU
Gregor Jossé/Teleschau

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