"Groschengrab 2" Daddeln wie in der Kneipe

Sie hängen in jeder deutschen Kneipe an der Wand, die Geldspielautomaten, die im Volksmund auch als Groschengräber bekannt sind. "Groschengrab 2" simuliert gleich sieben klassische D-Mark-Automaten, die sich ohne reale Gefahr für den Geldbeutel bespielen lassen.

In der Shareware-Szene finden sich gleich mehrere Dutzend Simulationen für die Einarmigen Banditen, wie man sie in jedem Casino der Welt antreffen kann. Begeisterte Zocker haben so die Möglichkeit, hemmungslos am PC zu daddeln, ohne Gefahr zu laufen, den eigenen Monatslohn zu verspielen. Ärgerlich ist nur, dass es einfach keine Lobby für die völlig anders aufgebauten Geldspielautomaten gibt, wie sie in der klassischen deutschen Kneipe hängen. Diese Groschengräber hat bestimmt jeder schon einmal mit Geldmünzen gefüttert - mal erfolgreich, meistens erfolglos.

Nun nimmt sich das Spiel "Groschengrab 2" dieser Automaten an. Der Clou ist, dass diese Software gleich sieben Geldspielautomaten aus den Siebzigern und Achtzigern 1:1 nachbildet - und zwar bis ins letzte i-Tüpfelchen authentisch.

Güldene Kronen

In der Testversion stehen die bekannten Automaten "Gold Record" und "Crown Royal" zur Verfügung. "Gold Record" ist ein echter Evergreen. Hier drehen sich keine Rollen, sondern Scheiben, auf denen Gewinne bis zu 2,40 D-Mark ausgelobt werden, wenn es denn dem Spieler gelingt, auf jeder der drei Scheiben den gleichen Geldbetrag zu versammeln. Wichtig ist der lachende Joker auf der mittleren Scheibe. Er kann jedes andere Symbol auf den Rollen ersetzen. Kommt er mit den Siebenen auf den Außenscheiben zusammen, hagelt es geldwerte Sonderspiele.

Groschengrab 2 2.21

System

ab Windows 98

Autor

Gzwo

Sprache

Deutsch

Preis

24,95 Euro

Größe

7,5 MB

"Crown Royal" hingegen galt unter Zockern eher als echtes Groschengrab, das Münzen nur fraß, aber nicht mehr ausspuckte. Auf den Rollen drehten sich hier zahlreiche Flaggen in verschiedenen Farben. Leider war es fast unmöglich, die richtigen Flaggen zusammenzubekommen, sodass Erfolgserlebnisse meist ausblieben. Die Software passend zum Automaten nutzt spezielle Berechnungsalgorithmen, um eine realistische Gewinnausschüttung zu erzielen.

Für Siebenfuffzich

Um echtes Geld geht es im Spiel natürlich nicht, sondern eher um die Nostalgie. Immerhin kann der Spieler auch am Computer Sonderspiele gewinnen und sich die Risikoleiter hinaufdrücken. Eine wirkliche Überraschung ist der Turniermodus. Hier bekommt der Spieler 7,50 D-Mark in die Hand gedrückt. Im Verlauf eines Spiels muss er nun versuchen, diesen Betrag zu mehren, um dann das Spiel auf dem Höhepunkt des Barbesitzes zu beenden.

Was der Software nun noch fehlt, ist eine nicht ganz so antiquierte Grafik, die mitunter etwas bieder wirkt. Vielleicht würde es Sinn ergeben, die Spiele in Flash neu zu schreiben. Dann könnte man den Automaten auch mehr Platz auf dem Bildschirm einräumen oder es dem Spieler gestatten, gleich an zwei Modellen nebeneinander zu zocken. Ein Minus verdient auch der hohe Preis. Umgerechnet knapp 50 Mark für einen Ausflug in die eigene Kneipenvergangenheit werden nicht viele bezahlen können. Trotzdem: Die Idee an und für sich ist sehr gut.

Download beim Hersteller: www.gzwo.com

Carsten Scheibe

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