"Lost in Blue" Japaner sind eben Machos

Muscheln sammeln, Kartoffeln ausgraben, Bogen bauen, Feuer machen, Fallen legen, Kochrezepte sammeln - die ProSieben-Serie "Lost" auf Japanisch zum Mitnehmen.

Wir starten das Einsame-Insel-Abenteuer, das Überlebenssimulation und Kochkurs zugleich ist, also neu, mit der Erkenntnis, dass rote und schwarze Mushrooms ziemlich giftig, Kokusnüsse und Venusmuscheln aber unbedenklich sind. Oft kommt dieser "Aha"-Effekt zum Tragen, denn die Spielmechanik von "Lost in Blue" basiert ein wenig auf dem Trial&Error-Prinzip.

Noch kniffliger wird das Ganze, weil wir bei unseren Streifzügen über das Eiland recht bald ein Mädel aufgreifen und fortan zwei Mäuler zu stopfen haben. Immerhin bietet die Kleine, deren Brille zu Bruch gegangen ist und deshalb ständig an der Hand geführt werden muss, ihre Dienste als Köchin an. Fortan gibt's gebackenes Seegras, Früchtesalat und gegrillten Fisch. Und die Wohnhöhle ist immer schön sauber. Japaner sind eben Machos.

So vergehen die Tage in "Lost in Blue": Der Spieler sammelt Nahrung, geht auf die Jagd, erforscht das Eiland, stellt Werkzeuge her, legt Fallen und behält dabei immer die Gesundheitswerte des Paars im Auge. Hunger, Durst und Erschöpfung sind - von schwarzen und roten Pilzen einmal abgesehen - dessen ärgste Feinde. Team-Work, Small-Talk und Schöner-Wohnen-Aktionen schweißen die beiden dagegen zunehmend zusammen. Je nach Geschick (mit dem Stylus wollen Fische aufgespießt, Betten gezimmert und Rehe erlegt werden) teilen sie ein anderes Schicksal, eventuell gelingt gar die Flucht. "Lost in Blue" hält mehrere Enden und eine zweite Episode bereit, in der der Spieler schließlich noch das Mädel verkörpert.

Lost in Blue

Hersteller/Vertrieb

Konami/Konami

Genre

Action-Adventure

Plattform

Nintendo DS

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

o.A.

Bis es jedoch soweit ist, vergehen viele Stunden - spaßige Stunden. Denn das Konami-Game hat einen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann. Neugier ist hier die treibende Kraft, die nette Präsentation und das ungewöhnliche Handling eine willkommene Dreingabe.

TELESCHAU
Gerd Hilber/Teleschau

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