Nur die Flachsten überleben - in "Multiwinia" hat man es nämlich nicht mit einer Vielzahl ausgefeilter, der Realität täuschend echt nachempfundener Einheiten zu tun. Bis zu vier Fraktionen bekriegen sich in kubistischen Polygonlandschaften mit Armeen aus ultraflachen Ampelmännchen in Grün, Rot, Gelb und Blau. Dabei kann ein einzelner Spieler gegen CPU-Gegner ebenso in die Schlacht ziehen wie gegen menschliche Kontrahenten - was den Nachfolger des preisgekrönten "Darwinia" wegen des absolut flüssig laufenden Online-Mehrspielermodus natürlich noch spaßiger macht.
Die einfache, aber trotzdem effektvolle Optik allein besitzt bereits eine Menge Charme. Untermalt werden die minimalistischen Schlachten durch wuchtige Soundeffekte, die dem Ganzen fast schon einen satirischen Touch verleihen. Auch die Steuerung gestaltet sich denkbar simpel: Größere Gruppen von "Flachmännern" wählt man mit gedrückter Maustaste aus oder definiert einen Offizier, der für alle Einheiten eines Verbands die Befehle entgegennimmt. Mit ihnen lassen sich die Kämpfer auch zu einer Formation zusammenfassen, die schlagkräftiger ist, aber auch anfälliger gegen Angriffe von hinten.
In sechs verschiedenen Spielmodi verfolgt man mit seinen bunten Männchen unterschiedliche Ziele: die Eroberung von Flaggen oder der gesamten Karte, eine Rakete bis zum erfolgreichen Start zu verteidigen, riesige Statuen ins eigene Territorium zu schleppen oder einen Stützpunkt einzunehmen, bevor dort eine Massenvernichtungswaffe die ganze Spielwelt zerbröselt. Für Überraschungen sorgen dabei Kisten, die aus heiterem Himmel auf das Kampfgebiet heruntersegeln. Sie enthalten mächtige Waffen wie Geschütztürme oder Panzer, mit denen man seine Truppen schneller an die Front transportieren kann.
Multiwinia - Survival of the Flattest
Hersteller/Vertrieb | Introversion Software/Introversion Software |
Genre | Strategie |
Plattform | PC |
Preis | ca. 30 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Trotz seines vergleichsweise simplen Spielprinzips entwickelt "Multiwinia" ein ungeheures Suchtpotenzial. Mag man anfangs noch lieb gewonnene Optionen wie unterschiedliche Formationen oder Einheitenvielfalt vermissen, erliegt man schon bald dem Reiz der knackigen Blitzgefechte. Der ideale Adrenalin-Kick für zwischendurch und ein spaßiger Zeitvertreib unter Freunden. "Multiwinia" kann für knapp 20 Euro auf der Introversion-Website heruntergeladen oder mit Aufpreis von zehn Euro als DVD-Box bestellt werden. Eine ebenfalls verfügbare Limited Edition (40 Euro) enthält neben verschiedenen Gimmicks auch eine Version des Vorgängerspiels "Darwinia".