Die Rennserie, die in diesem Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum feiert und in den USA nach Football auf Platz zwei der Sportarten-Beliebtheitsskala rangiert, hat in der Formel-1-Republik Deutschland seit jeher einen schweren Stand. Vor Kurzem stellte der Pay-TV-Sender Premiere auch noch die Live-Übertragungen ein und serviert den wenigen Fans stattdessen stark gekürzte Highlights. Der Unterhaltungswert von 500 Runden im Oval hält sich nun einmal in Grenzen - ebenso der von "Nascar 09".
Zwar darf unter den wachsamen Augen des vierfachen Nascar-Sprint-Cup-Champions Jeff Gordon, der in zahlreichen Videoeinblendungen immer wieder wertvolle Tipps gibt, eine Karriere vom Niemand zum Superstar gestartet werden. Trotz der Möglichkeiten, diverse Lizenzen zu erfahren, unterschiedlichste Herausforderungen zu bewältigen, das Alter Ego in Bereichen wie Strategie oder Ausstrahlung zu verbessern, den Rennstall zu wechseln, die Boliden bis hin zur Gummimischung der Reifen zu tunen und immer wieder an sogenannten Showdown- und Charity-Events teilzunehmen, dürften aber nur die wenigsten Zocker bei der Lenkstange bleiben. Der Hauptgrund ist wie beim Vorgänger die Steuerung: Man hat die Wahl zwischen einer idiotensicheren Arcade- oder einer furchtbar sensiblen "Pro"-Variante. Dazwischen gibt es wenig Justierungsschrauben.
Aber auch die Grafik hätte mehr Feinschliff vertragen. Sowohl die 22 Original-Strecken als auch die 43 lizensierten Boliden wirken detailarm. Crashs enden zwar mit verbeultem Blech, laufen aber selbst völlig unspektakulär ab. In den folgenden Gelbphasen wird dem Spieler zudem das Lenkrad aus der Hand genommen, was allerdings nicht allzu oft passiert, da die Computergegner wie an einer Schnur aufgezogen ihre Bahnen ziehen. Dynamik sieht jedenfalls anders aus.
Nascar 09
Hersteller/Vertrieb | EA/EA |
Genre | Rennspiel |
Plattform | PlayStation2, PlayStation3 |
Preis | ca. 70 Euro |
Altersfreigabe | o.A. |
Mehr Action verspricht der Online-Modus, in dem sich bis zu 14 menschliche Gegner messen können. Reger Andrang herrscht jedoch nicht gerade. Kein Wunder: "Nascar 09" spielt sich einfach zu zäh, um die Massen in den USA zu begeistern. Hierzulande dürfte der Titel ohnehin ein Nischendasein fristen.