Lustig ist das Studentenleben. Zumindest trifft dies für das Studieren im Cyberspace zu, wie es jetzt von den Entwicklern der Sims gestaltet wurde. An der "Staatlichen Sim-Universität" gibt es keine Studiengebühren, dafür umso mehr reizvolle Begegnungen mit Kommilitonen.
Ein halbes Jahr nach dem Erscheinen des Spiele-Bestsellers "Die Sims 2" legt Electronic Arts mit den "Wilden Campus-Jahren" jetzt das erste Erweiterungspaket vor. Die zweite Ergänzung ist für den Herbst geplant - dann geht es in "Nightlife" um die abendliche Freizeitgestaltung der virtuellen Wesen.
Wie im Hauptspiel, das für die "Wilden Campus-Jahre" bereits installiert sein muss, zieht man am Anfang in eine bestehende Siedlung ein oder gründet eine neue. Während der langen Ladezeit beim Start des Spiels wird angezeigt, was die Software gerade treibt: "Gehirnzellen werden aktiviert, Studentenfutter wird zubereitet, Professoren werden eingestellt".
Danach übernimmt der Spieler oder die Spielerin - die Sims sind vor allem auch bei Mädchen beliebt - eine bereits existierende Person oder wird mit dem Button "Neue Studenten erstellen" zum Menschenschöpfer. Dazu gehört zunächst die äußere Erscheinung, aber auch die Auswahl eines Studienfachs. Interessant ist vor allem die Einschätzung, zu welcher "idealen Karriere" ein Fach geeignet ist. Bei Literatur wird "Verbrecher, Show-Business, Faulenzer" angegeben. Und dem Philosophie-Studenten wird frei nach dem Motto "Wer nichts wird, wird Wirt" eine Laufbahn in der Gastronomie avisiert.
Gewohnt wird im Heim
Weil das Startgeld von 500 Sim-Dollar kaum für das Beziehen eines eigenen Hauses reicht, führt der erste Weg ins Studentenwohnheim. "Die Sims sind zwar klüger als je zuvor, brauchen jedoch immer noch deine Hilfe, um auf dem Damm zu bleiben", mahnt die Online-Hilfe des Spiels. Hier setzt der aus dem Hauptprogramm bekannte Stimulus-Response-Mechanismus ein: Wenn man zu lange an der Seminararbeit schreibt, sinkt in der Anzeige am unteren Bildschirmrand der Spaß-Level bedrohlich ab, und der Student sollte zur Abwechslung auf die Fernseh-Couch geschickt werden. Und wenn der Hygiene-Wert den grünen Bereich verlässt, wird es höchste Zeit für den Gang unter die Dusche.
Die Sims 2: Wilde Campus-Jahre
Hersteller/Vertrieb | Maxis/Electronic Arts |
Genre | Simulation |
Plattform | PC |
Preis | 27 Euro |
Altersfreigabe | ohne Beschränkung |
Neu ist neben den Punkten auf der vorgewählten Laufbahn der Faktor "Einfluss" - damit kann man andere Studenten etwa dazu bringen, lästige Arbeiten zu übernehmen. Auch in der Erweiterung steht natürlich das Flirten hoch im Kurs. Allerdings ist es gar nicht so einfach, eine dauerhafte Beziehung zu knüpfen. Hingegen passiert es recht schnell, dass einzelne Mitstudenten ziemlich nervig werden. Wer die schlechten Tischmanieren der Kommilitonen beim Essen in der Gemeinschaftsküche nicht mehr mitansehen kann, sollte sich um einen Job bemühen, um Geld für eine eigene Wohnung zu verdienen. Es bieten sich durchaus attraktive Möglichkeiten wie das Spielen in einer Rockband.
Die Vorlesungen bleiben verborgen
Vorlesungen und Seminare muss der Sim-Student fleißig belegen. Dem Spieler bleibt dieser Teil aber verborgen. Erst danach taucht der Student wieder im Wohnhaus auf. Dennoch ist es wichtig, nach guten Noten zu streben. Denn nur dann gibt es nach der leider auch an der Sim-Uni bestehenden Regelstudienzeit von vier Jahren einen Abschluss und die Aussicht auf eine letzte rauschende Party.
Das vom Entwicklerstudio Maxis hergestellte Windows-Spiel (ab 98) ist für einen PC mit einem Prozessor von mindestens 1,8 Gigahertz und einem Arbeitsspeicher von 512 MB geeignet. Die Anforderungen an die Grafikkarte sind nicht ganz so hoch wie bei anderen 3D-Spielen; hier genügt bereits eine GeForce 2 oder eine ATI Radeon 7200 Pro. Benötigt wird auch das Hauptspiel „Die Sims 2“, das etwa 40 Euro kostet.