Nach einem ersten Fachbesucher-Tag hat die Computer- und Videospielmesse Gamescom in Köln seit Donnerstag auch für "normale" Besucher geöffnet. Nach Angaben der Messe herrschte zum Einlass am ersten Tag um 10 Uhr bereits "starker Andrang". Auch danach sei in den Hallen viel los gewesen. Konkrete Besucherzahlen werde man allerdings erst im Schlussbericht verkünden.
Die Gamescom ist zum einen Branchentreff, zum anderen auch ein Festival der Gaming-Szene. Zahlreiche Besucher kamen in Verkleidungen. Rund 1100 Aussteller haben sich angekündigt. Ein paar große Unternehmen wie Sony, Nintendo und Electronic Arts, die früher gerne mal halbe Hallen füllten, fehlen allerdings. Für die Gamescom ist es eine Art Comeback als "echtes Event": Während der Corona-Pandemie war die Messe auf ein digitales Format ausgewichen. Die Besucherzahlen aus der Vor-Corona-Zeit, als 2019 etwa 370 000 Menschen nach Köln kamen, werden dieses Jahr wohl aber nicht erreicht.
Erste "echte" Gamescom seit Corona
Dennoch drängen sich in den Hallen natürlich zahlreiche Menschen. Auch, wenn das Bewusstsein für die Gefahr durch das Corona-Virus inzwischen kaum noch vorhanden ist, ist dies ein klares Risiko.
Und genau diese Situation nutzten einige Gamer, um auf Twitter für Verunsicherung zu sorgen, indem sie Fotos von positiven Corona-Tests posteten, mit dem Kommentar, trotzdem zur Spielemesse gehen zu wollen. Ob es sich hier um geschmacklose Gags handelt, oder zumindest in einigen Fällen um die Wahrheit – aus jugendlichem Leichtsinn und/oder Ignoranz – lässt sich nicht klar sagen. Die Tweets erreichten jedenfalls ihr mögliches Ziel und sorgten für reichlich Aufruhr im Netz.
Bitten und Ratschläge statt Regeln
Die Messe selbst geht auf ihrer Website recht ausführlich auf das Thema Corona ein – allerdings bleibt es bei Bitten und Ratschlägen. Die Gamescom könne "ohne Einschränkungen besucht werden. Die Koelnmesse empfiehlt jedoch dringend, das Messegelände nur geimpft, genesen oder getestet zu betreten sowie freiwillig einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz zu tragen", heißt es. Überprüft wird nichts davon. Immerhin: "Für die Gamescom werden unabhängig davon Maßnahmen wie verbessertes Einlassmanagement, optimierte Besucherführung, breitere Gänge oder digitales Warteschlangenmanagement umgesetzt. Gleichzeitig hält die Koelnmesse an ihren umfangreichen Hygienemaßnahmen, wie beispielsweise Desinfektionsspendern und regelmäßigen Reinigungsintervallen, fest."
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zumindest für einen Basisschutz in den Innenräumen konsequent eine Maske tragen – auch, wenn man damit inzwischen eher die Ausnahme darstellt.