Ein bisschen Rambo steckt in jedem von uns. Und einen gewissen Reiz kann man dem Kugelhagel-Szenario aus dem Hause Ritual nicht absprechen. Unbedarfte Shooter-Fans dürfte es auch nicht stören, dass die Story jeglicher Tiefe entbehrt: Der Spieler, John Blade, kämpft mit Hilfe der KI-Killerkumpanin Jessica Cannon, gegen das böse Busenwunder Elexis Sinclair. Auf einem Operationstisch, auf dem Blade ein ominöses Serum injiziert wird, beginnt die Geschichte. Von dort wird der muskelbepackte Held kurz darauf von Rebellen befreit, um sich fortan gegen unzählige Schergen zu beweisen und ein Gegenmittel für die Spritze zu finden.
Da "Sin Episodes: Emergence" auf die "Source"-Engine von Valve setzt, erinnert die Umgebung des Gemetzels stark an "Half-Life 2". Bedauernswerterweise leidet das Indoor-Leveldesign an akuter Einfallslosigkeit: Einrichtungsgegenstände wiederholen sich häufig und führen zu Langeweile.
Damit sich auch mit den Fortsetzungen noch Kohle verdient lässt, darf im ersten Teil nur mit drei Wummen geschossen werden. Dafür verfügen die Pistole (durchdringender Energiestrahl), die Schrotflinte (von Wänden abprallende Geschosse) und das Maschinengewehr (Granatwerfer) über jeweils einen Alternativmodus, der für effektive Abwechslung sorgt.
Sin Episodes: Emergence
Hersteller/Vertrieb | Ritual Entertainment / Valve/EA |
Genre | Action |
Plattform | PC |
Preis | ca. 18 Euro |
Altersfreigabe | ab 18 Jahren |
Neben der beachtlichen Treffsicherheit und der gnadenlosen Überzahl der Feinde ist vor allem der brettharte Schwierigkeitsgrad lästig. Eigentlich soll sich "Sin Episodes" dem Können des virtuellen Serienkillers anpassen. Allerdings reagiert Rituals Erkennungsmechanismus bislang (ein Patch soll kommen) über, "Emergence" wird deshalb gegen Ende nahezu unschaffbar. Wer sich trotzdem an dem Shooter ergötzen möchte, sucht im Laden vergeblich: Das Spiel wird bislang lediglich über die Download-Plattform "Steam" vertrieben. Ab Mitte Juli soll die etwas entschärfte deutsche Version erscheinen. EA übernimmt den Vertrieb. Leider reicht schon ein durchzockter Nachmittag, um zum Teaser für Teil zwei zu gelangen: Fortsetzung folgt ...