"Star Ocean - The Last Hope" Endzeitphantasien im All

Unendliche Weiten, gewaltiger Umfang: Das japanische Rollenspiel "Star Ocean - The Last Hope" erfordert einiges an Sitzfleisch ...

"Star Ocean: The Last Hope" ist der vierte Ableger einer in Japan äußerst populären Rollenspielreihe, zeitlich aber vor den Geschehnissen der übrigen Games angesiedelt - ein sogenanntes Prequel. Nach dem Dritten Weltkrieg überlebt die verbliebene Menschheit auf riesigen Raumstationen, die im Orbit um die Erde kreisen. Von dort aus starten die Überlebenden Aufklärungsflüge ins All, um neue Welten zu erforschen, neues Leben ... - und einfach noch einmal von vorne zu beginnen.

Mit an Bord eines Schiffs: Edge Maverick. Der Blondschopf ist der Held des Spiels - ein echter Draufgänger, der unbedingt Kapitän eines Aufklärers werden möchte. Doch zunächst ist er nur ein reguläres Crewmitglied, das zusammen mit seinen Kollegen durch eine Meteoritenkollision im Hyperraum eine Bruchlandung auf einem Planeten erleidet. Gleichzeitig stellt der Absturz nach einer knapp 45-minütigen Introsequenz (!) den Beginn eines Abenteuers dar, das überraschend actionbetont abläuft.

Im Gegensatz zu den meisten rundenbasierten Genrekollegen laufen die zahlreichen Kämpfe hier in Echtzeit ab. Mit Schwert, Magie und spektakulär inszenierten Spezialattacken versuchen Edge und seine stetig steigende Schar von Begleitern, gegen futuristische Weltraummonster und dicke Bossgegner zu bestehen. Dabei übernimmt der Computer die Steuerung der bis zu drei Mitstreiter, die zuvor auf den jeweiligen Kampf taktisch eingestellt werden können.

Mit jedem Sieg ergattern Edge und Co. Erfahrungspunkte. Außerdem können Waffen, Lebensmittel oder Rüstungen mithilfe eingesammelter Gegenstände hergestellt werden. "The Last Hope" erfindet das Genre-Rad gewiss nicht neu, setzt altbewährte Spielelemente jedoch gut um. Und auch technisch gibt es kaum etwas auszusetzen. Die Grafik könnte gewiss etwas detailreicher sein, besticht aber durch schöne Charaktermodelle, abwechslungsreiche Landschaften und tolle Lichteffekte. Hinzukommen ausufernde Videosequenzen, in denen die Figuren jedoch viel Belangloses von sich geben. Und wenn man schon am Meckern ist: Die Möglichkeit, jederzeit den Spielstand zu sichern, wäre in den riesigen Level wünschenswert gewesen - ebenso eine Anpassung an den deutschen Markt. Das Spiel ertönt in Englisch mit deutschen Untertiteln.

Star Ocean - The Last Hope

Hersteller/Vertrieb

Tri-Ace/Koch Media

Genre

Rollenspiel

Plattform

Xbox 360

Preis

50 Euro

Altersfreigabe

Ab 12 Jahren

Fazit: Trotz kleinerer Schwächen dürften sich Rollenspiel- und Mangafans mit den drei Spielscheiben rund 40 Stunden lang vergnügen. Und auch Genre-Neulinge können einen vorsichtigen Blick wagen, sofern sie auf knackige Action stehen und über die uninspirierte Geschichte sowie die klischeebehafteten Charaktere hinwegsehen können.

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Alexander Hildebrand/Teleschau

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