"Tales of Vesperia" ist in der mittelalterlich angehauchten Fantasy-Welt Terra Lumeiri angesiedelt. Die Regierung nutzt alte Relikte, sogenannte Blastia, um ihre Städte vor Monstern zu schützen. Als im Unteren Viertel der Hauptstadt Zaphia das magische Utensil geklaut wird, das für die Wasserversorgung des Armenviertels zuständig ist, macht sich der edelmütige Yuri Lowell auf die Suche nach dem Dieb. Müßig zu erwähnen, dass sich der Trip zu einer wahren Odyssee entwickelt, der Yuri durch das gesamte Reich führt und währenddessen die Geschichte so manch unvorhergesehene Wendung nimmt.
Allerdings ist Yuri nicht alleine unterwegs. Im Verlauf der rund 50 bis 60 Stunden Spielzeit schließen sich bis zu neun Begleiter dem ehemaligen Ritter mit der lilafarbenen Mähne an - darunter die etwas naive, aber hochwohl erzogene Prinzessin Estelle, der etwas ängstliche Knabe Karol sowie ein Pfeife rauchender Hund namens Repede!
In die zahlreichen Dialoge, die mal textlastig, mal von wunderbaren Sprechern vertont ablaufen, haben die Storydesigner jede Menge Witz eingebaut. Schweigen die Figuren ausnahmsweise einmal, sprechen die Waffen. In rasanten Echtzeit-Kämpfen mit allerlei Monstern kommen bis zu vier Charaktere zum Einsatz. Reicht anfangs noch stupides Knöpfchendrücken - es kommen nur zwei Buttons zum Einsatz -, erfordern spätestens die dicken Bossgegner taktisches Geschick. Wer Wert auf ein gemächliches Vorgehen legt, kann den Computer die Kollegen lenken lassen, wer hingegen bis ins Detail festlegen möchte, wann welcher Charakter einen Heilzauber oder eine bestimmte Spezialattacke auslöst, kann dies auch manuell bestimmen. Oder drei Kumpels zu sich nach Hause einladen, die stattdessen die Kontrolle der anderen Helden übernehmen!
Genretypisch bringt jeder Sieg Erfahrungspunkte, die sich irgendwann in einem Level-Aufstieg nebst verbesserter Fähigkeiten und Spezialattacken niederschlagen. Überhaupt kann man sich in der Verwaltung der Heldengruppe verlieren, zumal aufgesammelte Gegenstände zu neuen "synthetisiert" werden können. Aber auch die Möglichkeit, für seine Helden die unterschiedlichsten Gerichte zu kochen, sorgt für kurzweilige Abwechslung.
Tales of Vesperia
Hersteller/Vertrieb | Namco Bandai/Atari |
Genre | Rollenspiel |
Plattform | Xbox 360 |
Preis | ca. 50 Euro |
Altersfreigabe | Ab 12 Jahren |
Rundum gelungen ist auch die Inszenierung des Spiels. "Tales of Vesperia" erstrahlt in einer bezaubernden Cel-Shading-Grafik, die das Ganze zum interaktiven Anime-Film werden lässt. Hinzu kommen die stimmungsvolle Musikuntermalung und die professionellen englischen Sprecher, die den Figuren Leben einhauchen.