Kindermodel Kristina Pimenova Stardesigner reißen sich um dieses Mädchen

Sie ist blond, hat blaue Kulleraugen und die Designer reißen sich um sie. Einziger Haken: Kristina Pimenova ist erst acht. Die Russin entfacht eine Debatte um die Darstellung von Kindermodels.

Roberto Cavalli, Giorgio Armani, Dolce & Gabbana, Benetton - die Liste der Labels ist lang, für die Kristina Pimenova bereits vor der Kamera stand oder über den Laufsteg schritt. Es ist eine Aneinanderreihung namenhafter Designer, auf die jedes Model stolz sein kann. Doch Pimenova ist ein Kind. Am 27. Dezember feiert sie ihren neunten Geburtstag. Zwei Drittel ihres jungen Lebens arbeitet sie bereits als Model. Als Vierjährige lief sie bei Modenschauen, mit sieben Jahren landete sie auf dem Titel der Zeitschrift "Vogue Bambini". 385.000 Menschen folgen Pimenova auf Instagram, ihre Facbookseite hat 2,2 Millionen Likes.

Gepflegt werden die Accounts von Kristinas Mutter, Glikeriya Pimenova. Sie entscheidet, welche Fotos und Videos ihrer Tochter online gehen. Mit dem Hinweis, dass alle anzüglichen oder nicht altersgerechten Kommentare gelöscht und der Nutzer gesperrt wird, versucht Kristinas Mutter Missbrauch vorzubeugen. Ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, denn Glikeriya Pimenova veröffentlicht nicht nur harmlose Schnappschüsse ihrer Tochter, sondern mehrheitlich Modeaufnahmen und Kampagnenfotos. Auf vielen Bildern trägt Kristina kurze Röcke, knappe Shorts oder Minikleider. Dazu posiert sie wie ein erwachsenes Model und guckt mit halb geöffnetem Mund in die Kamera. Darunter finden sich Kommentare wie "schönstes Kind der Welt" oder "Sie ist wunderschön und perfekt", aber auch kritische Posts wie etwa "Omg! Sie ist zu jung für so einen sexy Look."

Kristina Pimenova ist nicht das erste Kindermodel, das für seine lolitahafte Darstellung kritisiert wird. Vor drei Jahren sorgte eine Fotostrecke in der französischen "Vogue" für einen Eklat. Designer Tom Ford und die damalige Chefredakteurin Carine Roitfeld inszenierten ein Geschenke-Spezial mit Kindermodels, darunter die Französin Thylane Blondeau. Die damals Zehnjährige trug ein tief dekolltiertes Goldkleid, High Heels, toupiertes Haar und üppiges Make-up. Der Shitstorm gegen die "Vogue" und Blondeaus Eltern ließ nicht lange auf sich warten. Thylanes Karriere tat das keinen Abbruch.

Auch Kristinas Mutter behauptet, dass die Achtjährige gern vor der Kamera steht. Glikeriya Pimenova, die früher selbst als Model arbeitete, nahm ihre Tochter von klein auf mit zu Shootings. "Egal, wo sie hin kam, die Leute sagten Kristina immer, wie toll sie ist und dass sie es doch mal mit dem Modeln versuchen soll", schreibt Pimenova auf der Facebookseite ihrer Tochter. "Kristie hat schnell festgestellt, wie viel Spaß sie hat, vor allem auf dem Laufsteg."

Auf die Frage, welchen Beruf sie später ausüben möchte, sagte das Mädchen vor zwei Jahren im russischen Fernsehen: "Archäologin".

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jum

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