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Jubiläum E-Klasse W 210 – die Rost- und Pannenklasse von Mercedes

Mercedes E-Klasse der Baureihe W 210
Die breiten Holme nehmen dieser E-Klasse die Leichtigkeit der Vorgänger.
© press-inform - das Pressebuero
1995 erblickte eine E-Klasse mit Kulleraugen das Licht der Welt. Trotz gesalzener Preise wurde an der Qualität gespart. Die Baureihe W 210 demolierte das Image der Unkaputtbarkeit.

Im Mai 1995 wurde die E-Klasse der Generation W 210 auf die große Bühne gehoben. Der Applaus war verhalten. Der Bruch mit dem prägenden Design der Vorgänger W 123 und W 124 schockierte viele. Das Gesicht mit den vier Kulleraugen war auffällig, passte aber nicht so recht zu der gewaltigen Oberklasselimousine.

Und damals ahnte man noch nicht, dass diese E-Klasse auch qualitativ einen sehr durchwachsenen Eindruck hinterlassen würde. Die W 210 schaffte es, dass die treuesten Kunden der Marke, die Taxifahrer, auf die Barrikaden gingen. Die Vorgänger hatten sich seit dem legendären Strich-8 einen Nimbus der Unzerstörbarkeit erarbeitet. W 210 war ein Rotstiftmodell, bei dem überall gespart wurde. Im Verkauf war der Wagen teurer geworden, bei den Produktionskosten wurden zwischen 20 und 25 Prozent eingespart.

Rotstift mit Folgen

Und das merkte man bald. Wasserlösliche Lacke, eine mäßige Rostvorsorge und eine zickige Elektronik machten dieser E-Klasse das Leben schwer. Dass ein Auto der Oberklasse Ende der 1990er Jahre rostete wie ein Fiat der 1970er, war ein weithin sichtbares Zeichen der Schande. Das Desaster wurde von zahlreichen Anekdoten begleitet. Etwa durch den Ausspruch eines großen Mercedes Händlers, der W 210 sei verarbeitet wie ein Traktor aus dem albanischen Hinterland.

Darunter leidet der Ruf bis heute, ein echter Klassiker ist diese Baureihe trotz des unverwechselbaren Äußeren nicht geworden. Das ist schade, denn sie bietet üppiges Platzangebot und ein gigantisches Antriebsspektrum. Dazu kommt eine Hightech- sowie Sicherheitsausstattung, mit der damals kein Wettbewerber mithalten konnte. Die Spanne reicht vom Mercedes E 220 Diesel als Taxe, bis hin zum E 55 AMG.

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Gepflegte Exemplare haben ihren Preis

Im Laufe der Produktionszeit bekam die E-Klasse nicht nur zwei Modellpflegen, sondern auch Ausstattungserweiterungen und eine regelmäßige Auffrischung des Motorenportfolios. In der Oberklasse setzte sich die E-Klasse mit Ausstattungsdetails wie zahlreichen Airbags, ESP, Xenonlicht, Einparkhilfe, Navigationssystem, Multifunktionslenkrad und einem Allradantrieb für die Achtzylinder durch.

Als Youngtimer hat diese E-Klasse trotz ihrer Vorzüge einen schlechten Stand. Die Vorgänger sind Giganten des Automobilbaus, dagegen verblasst die Baureihe W 210. Hinzu kommt, dass die Autos schnell unbeliebt und billig abgestoßen wurden. Das Gros wurde nicht gehegt und gepflegt, sondern verheizt. Durch die schiere Menge der Fahrzeuge sind heute immer genügend topgepflegte Modelle aus Erstbesitz im Angebot. Für etwas Besonderes, wie etwa ein E 55 AMG mit Vollausstattung, werden aber trotz des zweifelhaften Rufs solide Preise von teils weit über 20.000 Euro aufgerufen.

Kra mit Pressinform

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