"The Legend of Spyro: The Eternal Night" Hast du mal Feuer?

Düster und bockschwer: Der neueste Ableger der "The Legend of Spyro"-Ableger segelt doch glatt an der jungen Zielgruppe vorbei ...

Schnell wird deutlich, dass Spyro in "The Eternal Night" der kindlichen Comic-Phase entwachsen ist. Zum Herumtollen und Einsammeln bunter Steinchen bleibt weniger Zeit denn je. Stattdessen ist voller Einsatz gefordert. Bösewichte in Angst und Schrecken zu versetzen, ist zwar schwierig, wenn man auf kleiner Flamme grillt, Stummelflügel statt mächtigen Schwingen hat und recht winzig geraten ist. Doch genau das ist es letztendlich, was den schuppigen Anti-Helden so sympathisch macht.

"The Eternal Night" bietet viel Altbekanntes, sowohl was die Nebenfiguren - allen voran Spyros Kumpel, die Libelle Sparx und den weisen Feuerdrachen Ignitus - angeht, als auch im Hinblick auf das Gameplay. Etwas vielseitiger wurde das "Waffenarsenal" bestückt: Spyro kann neben dem Feuerspeien auch Blitze und Eis schleudern oder Feinde mit Erdattacken bedrängen. Darüber hinaus lassen sich nun sämtliche Angriffe und Combos im Verlauf des Abenteuers konsequent ausbauen ...

Ebenfalls neu: Sypro darf nicht nur mit dem Feuer spielen, sondern auch mit der Zeit. Im "Dragon Time"-Modus kann er sie, wenn nötig, verlangsamen. Das ist auch bitter nötig, um feindliche Attacken besser zu kontern, kleinere Puzzles zu lösen und diverse Boss-Gegner zu bezwingen. Nur mit einer Fertigkeit hapert es beim ihm wie eh und je: In Ermangelung von großen Schwingen sind Spyros Flugkünste eher bemitleidenswert, weshalb er bei kniffligen Sprungeinlagen immer wieder auf dem Boden der Tatsachen landet.

Die Grafik ist für PS2- und Wii-Verhältnisse trotz ihrer Polygon-Armut mehr als passabel, ruckelt aber bisweilen. Hochkarätig ist dagegen die Riege der Synchronsprecher besetzt - zumindest im englischen Original: Da leiht Elijah Wood ("Der Herr der Ringe") Spyro seine Stimme, während der alte Ignitus von Gary Oldman gesprochen wird. Auch Billy West ("Futurama") ist zu hören. Die deutschen Pendants können da leider nicht mithalten ...

The Legend of Spyro: The Eternal Night

Hersteller/Vertrieb

Krome Studios/Vivendi Games

Genre

Action-Adventure

Plattform

PlayStation2, Wii

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Jump&Run-Problemzone Steuerung und Kameraführung: Erstere ist nicht immer so präzise, wie man es sich wünschen würde, was bei Sprüngen über Abgründe natürlich besonders ärgerlich ist. Und die Perspektivenwahl versperrt zu oft die Sicht auf das Geschehen, was sich in kritischen Situationen schmerzlich bemerkbar macht. Auffallend ist zudem, dass der Schwierigkeitsgrad von Szenario zu Szenario stark schwankt - fast so, als wären sich die Programmierer nicht ganz einig geworden, welche Kernzielgruppe das Game ansprechen soll. Für Kids ist der neueste Ausflug von "Spyro" jedenfalls nicht mehr gedacht ...

TELESCHAU
Michael Eichhammer/Teleschau

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