Den Nunchuck brauchen Wohnzimmergolfer nicht. Als Ersatz für ein 7-er-Eisen oder den Putter wird die Wii-Fernbedienung geschwungen, wie man es schon aus der "Wii Sports"-Sammlung kennt. Allerdings fällt die Steuerung von "We Love Golf!" deutlich facettenreicher als bei der Gratisbeigabe aus. Zwar wird die ausgeführte Schwungbewegung nicht eins zu eins auf den Bildschirm übertragen. Dafür kommt dem Timing eine wesentlich wichtigere Rolle zu.
Bis zu vier Teilnehmer können sich auf Capcoms virtuellem Green versuchen. Hat man sich für einen der jugendlich anmutenden Avatare, Links- oder Rechtshänder und einen Kleidungsstil entschieden, stehen verschiedene Modi zur Wahl. Herzstück des Spiels ist das Turnier, in dem es gilt, auf verschiedenen Kursen Erster zu werden, um so neue Golfplätze und Figuren freizuschalten. Bei Varianten wie dem "Ringspiel", dem "Zielgolf" oder dem "Flaggenstockspiel" kann die eigene Präzision verbessert werden - sofern man sich von den zahlreichen Anzeigen nicht ablenken lässt.
Der Bildschirm wirkt nämlich auf den ersten Blick überladen wie eine Comicheftseite. Dankenswerterweise gibt die Fernbedienung sowohl durch den eingebauten Lautsprecher hörbare als auch auf dem Bildschirm lesbare Tipps für Anfänger. Mit gedrückter B-Taste lassen sich Schläge erst einmal einstudieren, bevor man mit gedrückter A-Taste Schwung holt und im richtigen Augenblick abschlägt. Der perfekte Moment wird auf dem unteren Bereich des Bildschirms gezeigt, wo die Schwungbewegung durch das Passieren verschiedenfarbiger Felder angezeigt wird. Bewertungen wie "Früh" oder "Kurz" zeigen unmittelbar danach, wie die eigene Technik verbessert werden kann. Deutlichstes Signal für einen misslungenen Versuch aber ist die als Trainer fungierende animierte Fernbedienung, die sich in tiefem Gram zu Boden beugt, wenn der Spieler ihre Tipps nicht umsetzt.
We Love Golf!
Hersteller/Vertrieb | Camelot/Capcom Europe |
Genre | Sport |
Plattform | Wii |
Preis | ca. 50 Euro |
Altersfreigabe | o.A. |
Wer jedoch die Grundprinzipien kapiert, darf sich schnell an komplexere Draw- und Fade-Schläge wagen sowie Top- oder Backspin einsetzten, um einen Ball besser auf dem Fairway zu platzieren. Auch die Option, per Wi-Fi gegen Gegner aus aller Welt anzutreten, erhöht den Spaß. Das größte Handicap des Games ist sicherlich seine Präsentation: "Gedudel" ist noch ein schmeichelhaftes Wort für die Musik, die sich zum Glück jedoch abstellen lässt. Auch die grellbunte Gestaltung der Plätze und Manga-Optik ist sicherlich Geschmackssache.