"Weisse Bescheid?!" Fragen aus Grevenbroich

Von Carsten Görig
Computerspiele mit Prominenten sind oft lau. Ganz im Gegensatz zur Quizshow "Weisse Bescheid?!" von Hape Kerkeling.

"Darf ich jetzt die Zähne rausnehmen?" Hape Kerkeling schaut gequält durch das Kassengestell seiner Horst-Schlämmer-Brille: "Die tun nämlich weh." Fünf Tage hat er das Kunstgebiss mit den vorstehenden Zähnen jetzt getragen, fünf Tage war er fast durchgehend Horst Schlämmer, hier, im kleinen TV-Studio am Rand von Essen. Alles, damit Schlämmer jetzt Star eines Computerspiels sein kann. Es heißt "Weisse Bescheid?!" und ist eine virtuelle Quizshow.

Horst Schlämmer, falls das jemand verpasst haben sollte, ist stellvertretender Chefredakteur des "Grevenbroicher Tagblatts", das wandelnde Klischee eines Lokalreporters und eine der beliebtesten Figuren des Komikers Hape Kerkeling. Schmierig und penetrant ist Schlämmer, zugleich neugierig und menschenfreundlich. Am schönsten vielleicht sein Auftritt bei "Wer wird Millionär?", wo er Günther Jauch die Fragen beantworten ließ.

Aus dem Auftritt entstand die Idee zu "Weisse Bescheid?!". "Ich wusste: Daraus müssen wir ein Spiel machen", sagt Gabriel Hacker von RTL Enterprises, der Firma, die für das Spiel verantwortlich ist. Hape Kerkeling war schnell überzeugt. "Ich interessiere mich nicht so sehr für Spiele", sagt er, "fand es aber spannend, mich auf ein neues Medium einzulassen."

"Weisse Bescheid?!"

Das Horst Schlämmer - Quiz, RTL Enterprises, für PC, ohne Altersbeschränkung, ca. 30 Euro

Schlämmer gibt nicht etwa den Quizmaster, er hat eine viel schönere Rolle: Er ist Störelement. Der Reporter will irritieren, die Spieler aus dem Konzept bringen. Da klärt er entwaffnend und mit simplen Mitteln die Diskussion um Killerspiele, scheucht einen Hund durchs Bild oder gaukelt dem Spieler einen abgestürzten Computer vor. Schwierig, dabei ernst zu bleiben und auch noch die Fragen zu beantworten. Die sind durchaus anspruchsvoll. Mehr als 1000 gibt es davon, eingeteilt in fünf Kategorien. Überraschend viel Arbeit sei so ein Computerspiel, meint Kerkeling, mehr als jede Fernsehshow. Schließlich habe er in den vergangenen Tagen über 150 kurze Videos gedreht, sagt er seufzend, geht zurück ins Studio und schiebt sich ein letztes Mal das Schlämmer-Gebiss in den Mund.

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