"Wer wird Millionär? - 2. Edition" Falsches Geld für richtige Antworten

Günther Jauch schweigt weiterhin - und er tut auch gut daran, der lieblosen Spieleumsetzung seiner TV-Show den Sprachsegen zu verweigern.

Statt sich also vor einer Partie entscheiden zu können, ob man lieber die Zockervariante mit einem zusätzlichen Joker wählt, dafür aber auf die Sicherungsstufe bei 16.000 Euro verzichtet, geht's im Spiel ganz traditionell zu. Vielleicht ist das auch besser so: Sowohl das Publikum als auch der Telefonjoker erwiesen sich während des Tests als schlechte Ratgeber. Nicht selten lag das Publikum mit überwältigender Mehrheit komplett falsch, die virtuellen Kumpels am Telefon - pardon - an der Wiimote schwiegen manchmal sogar gänzlich. Womit auch eine der wenigen Neuerungen genannt wurde: Das Spiel nutzt die Minilautsprecher des Controllers, um ein Gespräch zu simulieren. Und als ob das nicht schon spektakulär genug wäre, darf man nun mit dem eigenen Mii-Avatar gegen den Computer-Gastgeber antreten ...

Der wurde übrigens wieder nicht von Günther Jauch gesprochen, wiederholt sich dafür aber bei seinen Kommentaren verdammt schnell. Auch das Spiel mit der Verunsicherung beherrscht der Moderator nicht. Antworten werden sofort eingeloggt und lassen sich nicht mehr ändern. Spannung mag da keine aufkommen ...

Neben den klassischen 15 Fragen bis zur Million integrierte Ubisoft noch zwei mäßig interessante Varianten ins Spiel: Mal müssen - allein gegen die Uhr oder einen Kumpel - wie bei der Qualifikation in der TV-Show die Antwortmöglichkeiten zu einer Frage in die richtige Reihenfolge gebracht werden. "Telefonjoker" lässt sich indes nur zweit zocken und nervt mit dem ständigen Gebimmel bereits nach wenigen Fragen.

Wer wird Millionär? - 2. Edition

Hersteller/Vertrieb

Ubisoft/Ubisoft

Genre

Puzzle / Quiz

Plattform

Nintendo DS, Wii

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

o.A.

Fazit: Obwohl "Wer wird Millionär? - 2. Edition" nur mit 30 Euro zu Buche schlägt, muss vom Kauf dringend abgeraten werden. Zu schnell wiederholen sich die Fragen und Kommentare, zu lieblos ist die Präsentation ausgefallen. Echtes TV-Feeling stellt sich zu keinem Zeitpunkt ein, auch wenn die vom Original entnommene Hintergrundmusik noch so laut aus den Boxen scheppert.

TELESCHAU
Gerd Hilber/Teleschau

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