Die Geister, die die Menschheit rief, schlagen nun zurück: Einst von den Terranern selbst als "Terraformer" erschaffen, hat die künstliche Rasse der Xenon im Lauf der Jahre ein gefährliches Eigenleben entwickelt und bläst nun zum Angriff auf die Erde. Wie sich nach und nach herausstellt, sind auch Argonen und andere außerirdische Völker in die große Offensive gegen die Erdenbewohner verstrickt. Für die Terraner geht es jetzt ums Ganze.
Ins Abenteuer um den "Terran Conflict" stürzt man sich wahlweise als junge terranische Pilotin, argonischer Händler, Patriot oder bankrotter Attentäter. Im weiteren Verlauf des Spiels werden noch zahlreiche weitere Karrieren als Angehöriger der verschiedensten Rassen freigeschaltet. Die Wahl des Charakters beeinflusst nicht nur den Schiffstyp, mit dem man auf die Reise geht, sondern legt auch den Schwierigkeitsgrad und den Startpunkt der Kampagne fest. Freiheitsliebende Draufgänger können die storybasierte Kampagne aber auch links liegen lassen und das "Selbsterstellte Spiel" wählen.
Im Folgenden gilt es, die eigene Position zu festigen, indem man an immer wieder an Stationen oder Fabriken andockt, um Handel zu treiben und so Einkommen und Ansehen zu steigern. Nur so ist es möglich, allmählich sein bescheidenes Schiff mit allerlei netten Zusatz-Gimmicks aufzupeppen oder schlagkräftigere Waffen zu bekommen. Unangenehmer Nebeneffekt gerade in der Anfangsphase: Nur an Weltraumstationen ist es möglich, den Spielstand zu speichern, wenn man nicht gerade für teures Geld eine "Bergungsversicherung" abgeschlossen hat.
"X3 - Terran Conflict" lässt den Einsteiger zu Beginn nicht allein: In den Funkdialogen mit Nichtspieler-Charakteren gibt es immer wieder Tipps zur Steuerung und zu Erfolg versprechenden Taktiken. Ein Missionsfenster informiert über die aktuellen Aufgaben - ein zuschaltbares Leitsystem und der (meist) gut funktionierende Autopilot machen die ersten Ausflüge in die Weiten des Alls noch komfortabler. Wer möchte, kann sein Raumschiff nun komplett per Maus steuern und muss für die Navigation keine Myriaden an Tastaturbefehlen auswendig lernen. Möglich ist auch die Steuerung per Joystick oder Gamepad. Trotzdem: Auch wenn nun alle Funktionen vergleichsweise schnell über eine Menüleiste am linken Bildschirmrand erreichbar sind, wirkt das Interface immer noch umständlich und überfrachtet.
Die Missionen, die es im terranischen Konflikt zu meistern gilt, zeichnen sich anfangs durch Abwechslung und überraschende Wendungen aus. Später wird's jedoch zunehmend öde, von Punkt A über B nach C zu fliegen, gegnerische Schiffe aus großer Ferne zu zerlasern oder Piraten unauffällig zu verfolgen. Zuletztgenannter Auftrag dauert übrigens trotz Zeitbeschleunigung locker eine gute halbe Stunde! Wer's vergeigt, darf noch einmal von vorne anfangen.
Überhaupt sollte man ausreichend Zeit mitbringen: Es dauert eine ganze Weile, bis man sich so weit hochgearbeitet hat, dass man beispielsweise eigene Fabriken errichten kann. Während der Handel aber noch relativ leicht von der Hand geht, frustrieren die Kämpfe aufgrund ihres knackigen Schwierigkeitsgrads. Öfter als einem lieb sein kann, sieht man deshalb zu, wie das eigene Schiff in einer gigantischen Explosion in Millionen von Einzelteile zerlegt wird.
X3 - Terran Conflict
Hersteller/Vertrieb | Egosoft/Koch Media |
Genre | Strategie |
Plattform | PC |
Preis | ca. 40 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Grafik und Sound von "X3 - Terran Conflict" sind zwar nicht ganz auf der Höhe der Zeit, unterstützen aber gut die Atmosphäre des Games. Gelegentlich kommt es jedoch selbst auf gut ausgestatteten Rechnern zu kleineren Performance-Einbrüchen und Rucklern. Dennoch bietet "X3 - Terran Conflict" genügend Platz, um für lange Zeit in ein sehr vielfältiges, manchmal etwas zickiges, aber immer forderndes Universum einzutauchen.