Was bringt's?
Um die Leistung eines Quad-Systems effizient zu nutzen, muss ein Programm die Rechenlast in mindestens vier Prozesse aufteilen können. Das bedeutet bisher vor allem Vorteile bei Server- oder Workstation-Anwendungen. Doch es sollen demnächst auch Spiele erscheinen, die beispielsweise für die Physik-Berechnung mehrere Rechenkerne nutzen. Allerdings ist die schnelle Verbreitung von Quad-Core-optimierten Programmen recht unwahrscheinlich - schließlich nutzen die meisten Anwender ihre PCs für Textverarbeitung oder zum DVD-Gucken. Und dafür tut's eine deutlich günstigere Dual-Core-CPU allemal.
Wer braucht's?
Wenn Sie in erster Linie auf Ihren Geldbeutel achten, lassen Sie lieber die Finger von den Quad-Core-CPUs. Sie bringen momentan nur in Ausnahmefällen ein Leistungsplus. Außerdem sind sie bislang nur begrenzt verfügbar - und sehr teuer. Setzen Sie jedoch Quad-Core-optimierte Software aus den Bereichen Rendering, Raytracing und Transcodierung ein, oder verwenden Sie mehrere rechenaufwendige Programme gleichzeitig, lohnt sich möglicherweise die Investition.
Was kostet's/wann verfügbar?
Derzeit gibt's zwei CPUs von Intel, bei denen jeweils zwei Dual-Core-Teile per FSB miteinander verknüpft sind - den Core 2 Quad Q6600 mit 2,4 GHz für etwa 800 Euro und den Core 2 Extreme QX6700 mit 2,7 GHz für rund 1000 Euro. Der Q6400 mit 2,13 GHz soll im dritten Quartal 2007 folgen. Prozessoren, bei denen die vier Kerne auf einem Silizium-Plättchen (Die) vereint sind, sollen in der zweiten Hälfte des Jahres auf den Markt kommen. Quad-Core-geeignete Platinen müssen mit einem Intel-Chipsatz aus der 965-Serie oder einem 975X neuerer Revision ausgestattet sein. Bei den Systemintegratoren ist die Akzeptanz von Quad-Core noch mau: Alienware hat mit dem S-4 ALX einen PC im Angebot, bei dem Intels Core 2 Extreme QX6700 zum Einsatz kommt. Er soll rund 4800 Euro kosten. Der Dell XPS 710 H2C basiert auf dem Core 2 Extreme QX6700 und kostet etwa 5000 Euro.
AMD schickt bisher lediglich seine Quad-FX-Plattform ins Quad-Core-Rennen. Dabei handelt es sich um eine Lösung aus zwei Prozessoren der Athlon-64-Serie FX-70, die über die so genannte Dual-Socket-Direct-Connect-Architektur (DSDC) miteinander verbunden sind.
Empfehlenswert ist diese Plattform nicht: Sie ist viel zu teuer und kann auch leistungsmäßig nicht mit der Intel-Lösung mithalten. Daher wird sie in Deutschland auch kaum verfügbar sein. Im Juli will AMD "echte" Quad-Core-CPUs vorstellen.
Fazit
Zwar können derzeit fast ausschließlich Anwendungen für Server oder Workstations das Leistungsplus von Vierkern-Prozessoren voll nutzen. Die Technik ist jedoch zukunftsträchtig - vor allem, wenn die Preise sinken und die Anzahl der optimierten Anwendungen steigt, was schon bald der Fall sein dürfte.