Microsoft hat sich für die Beilegung einer Sammelklage in Florida zu einer Zahlung von 202 Millionen US-Dollar bereit erklärt. "Der Vergleich erlaubt es uns jetzt, unseren Fokus wieder auf die Zukunft zu legen", teilte Microsoft-Anwalt Brad Smith in einer Stellungnahme mit. Die Kläger hatten dem weltgrößten Softwarehersteller vorgeworfen, seine Monopolstellung dafür ausgenutzt zu haben, seine Software zu überhöhten Preisen zu verkaufen.
Kauf-Gutschein als Ersatz
Alle Beteiligten der Sammelklage, die zwischen dem 16. November 1995 und 31. Dezember 2002 Microsoft-Software gekauft haben, sollen einen Kauf-Gutschein erhalten. Die Hälfte des Geldes nicht eingelöster Gutscheine soll öffentlichen Schulen in den Vororten zugute kommen. Mit dem geschlossenen Vergleich vermeide das Unternehmen nach Aussage von Smith auch weitere Kosten und ein unkalkulierbar langes Gerichtsverfahren.
Jede Menge Klagen
Im Zuge der Kartellrechtsklage von 16 US-Bundesstaaten wegen Wettbewerbsverstößen des Softwarekonzerns waren zahlreiche Privatpersonen vor Gericht gezogen. Zuletzt hatte Microsoft im Januar einen Vergleich mit klagenden Verbrauchern in Kalifornien mit der vorläufigen Zahlung von 1,1 Milliarden Dollar geschlossen. Auf Kritik war dabei gestoßen, dass die Schulen ihre Gutscheine zur Hälfte für den Erwerb von Microsoft-Software ausgeben sollten. In US- amerikanischen Schulen ist der Computerhersteller Apple traditionell stark vertreten. Eine solche Klausel nutze vor allem Microsoft, um seinen Marktanteil in dem Bereich auszubauen, so die Kritiker.