Laptop-Sicherheit Notebook-Dieben ins Handwerk pfuschen

Was für ein Albtraum: Das Laptop ist gestohlen. Doch das muss eigentlich gar nicht passieren, denn mit ein paar einfachen Sicherheits-Tricks beißen sich Langfinger bei ihrer Arbeit die Zähne aus. Und falls Sie doch erfolgreich waren, lassen sich die Diebe per Software sogar orten.

Und plötzlich war es weg: Einmal im Hotel, auf der Konferenz, in der Bahn oder im Café nicht aufgepasst und - Schwupps - wie vom Erdboden verschwunden ist das Notebook. Ein wahrer Horror für den Besitzer, denn nicht nur das Gerät, auch wichtige Daten sind verloren.

stern.de verrät, wie Notebooks besser vor Diebstählen geschützt werden.

Notebook an die Kette legen

Mit Stahlkabel und Schloss lässt sich der Rechenzwerg wie ein Fahrrad anketten - zum Beispiel an ein Heizungsrohr oder einen schweren Tisch. So ein Schloss hat einen genormten Sicherungsstift, der in die entsprechende Öffnung eines Notebooks passt. Damit sind die meisten Klapprechner ausgestattet. Öffnen und schließen geht praktisch und einfach per Schlüssel oder Zahlenkombination. Entsprechende Vorrichtungen bietet beispielsweise die Firma Kensington (www.kensington.com) an.

Doch Vorsicht: Ein angekettetes Notebook schreckt höchstens Gelegenheitsdiebe ab. Für gerissene Bösewichte stellt die Lösung kein ernsthaftes Hindernis dar - sie sägen notfalls das Rohr oder Tischbein gleich mit ab.

Komplettschutz aus Hard- und Software

Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kommt nicht darum herum, den Zugang zum Klapprechner per Kennwort zu sichern, private Dateien zu chiffrieren sowie ein Backup anzulegen.

Um den Nutzer die Arbeit zu erleichtern, hat die in Bochum ansässige Firma G Data (www.gdata.de) eine Allzweckwaffe geschnürt. Das rund 60 Euro teure Paket "G Data NotebookSecurity" enthält Hard- und Software, die das Laptop absichern. Mit der Lösung ist es möglich, per Mausklick Sicherheitskopien wichtiger Dateien auf DVD oder externe Festplatten zu übertragen, Daten zu verschlüsseln und den Rechner gegen Bedrohungen aus dem Internet zu schützen. Die Suite enthält sogar ein nur wenige Gramm schweres Stahlband-Schloss, um den Knirps an die Kette zu legen.

Gestohlenes Laptop orten

Wenn dem Kleinen trotz aller Vorsicht die Flucht gelingt, lässt er sich flugs per Ortungstool wieder aufspüren. So geht's: Ein Tracking-Tool installieren und sich beim Anbieter per Namen und Passwort registrieren. Der digitale Spürhund nimmt so wenig Arbeitsspeicher in Anspruch, dass er die tägliche Arbeit nicht behindert. Der Clou: Das Tool sendet übers Internet unbemerkt ein Signal aus und verrät dadurch seine Position. Bei einem Diebstahl loggt sich der Besitzer von einem Zweit-PC auf eine spezielle Website ein und erfährt dort, wo sich das gestohlene Objekt gerade befindet. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Langfinger sich gerade mit seinem Beutegut ins Internet eingewählt hat und vorher nicht die Festplatte formatiert hat.

Auf dem Markt gibt es diverse Ortungssoftware, doch im Test tauchten Probleme auf. So gibt es die Lösung "Ztrace Gold" von der US-Firma Ztrace (www.ztrace.com) zum Beispiel zur Zeit gar nicht in Deutschland zu kaufen. Auch beim "PC Locator 2004" vom Hersteller Protectcom aus Saarbrücken (www.protectcom.de) haperte es. Zwar lässt sich das winzige Tool unter www.freeware-archiv.de downloaden. Leider läuft die Software nicht unter Vista und wird auch nicht mehr vom Anbieter unterstützt. Trost: Protectcom hat für das zweite Quartal 2008 eine Nachfolgeversion namens "PTC Security Suite" angekündigt. Der Preis steht noch nicht fest.

Eingebauter Diebstahlschutz

Hilfe naht von anderer Seite: Der US-Chip-Hersteller Intel (www.intel.de), mit dessen Prozessoren die weitaus meisten Notebooks bestückt sind, plant für Ende 2008 eine neue Chip-Generation, "Centrino Pro" genannt. Eine Anti-Diebstahl-Technik ist in den Chips schon mit eingebaut. Das Prinzip ist einfach: Sobald der Rechner unbemerkt Kontakt zu einem Netzwerk aufgenommen hat, ist das Laptop in der Lage, sich von selbst zu deaktivieren und die Festplatte zu verschlüsseln. Interessant ist die Technik vor allem für Geschäftsleute, die sensible Daten auf ihrem Notebook speichern.

Till Wortmann/Digitext

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