Was ist für viele das Wichtigste an einem gelungenen Urlaub? Richtig: dass die Fotos gut werden. Dass darauf die Sonne scheint und der Freundeskreis im Quadrat springt vor Neid. So warm war es bei euch? Sind das Palmen? Klar! Da mag es zwar jeden zweiten Tag geregnet haben, und den Rest der Zeit kann es kalt und klamm gewesen sein - aber das müssen ja nicht alle wissen. Mit einem einigermaßen modernen Computer, einer Digitalkamera oder einem Scanner, einem Bildbearbeitungsprogramm und ein wenig Zeit und Fantasie können Sie aus jedem Regentag einen Sonnentag machen - zumindest auf dem Papier. Am besten, Sie probieren es einfach mal aus. Es ist erstaunlich, wie viel Sie schon mit wenigen Effekten der Software Photoshop Elements 2.0 erreichen können. Elements ist sozusagen der kleine Bruder des Profi-Programms Photoshop: Es kann zwar weniger, ist dafür aber auch billiger und leichter zu bedienen und liegt manchen Computern und Digitalkameras sogar gratis bei.
Aus grau wird blau - in wenigen Schritten
Schauen Sie sich unser Beispielbild an. Da sitzt eine Frau mit ihren beiden Kindern an einem See und hält einen Schirm in der Hand, der auf dem Bild eher nach Regen- als nach Sonnenschirm aussieht. Der Himmel ist so grau, dass man Mitleid bekommt. Der muss natürlich blau werden, und das geht ganz einfach: Wir müssen nur den ganzen Bereich über der Wasserlinie auswählen. Dazu stellt das Programm ein hilfreiches Werkzeug bereit, das "Polygon-Lasso". Ist ein Bereich des Fotos ausgewählt, kann er beliebig verändert werden, in diesem Fall der Farbton und die Sättigung der Blauwerte. Natürlich ändern wir nur die Blauwerte, wir wollen ja nicht, dass die Frisur der Dame oder der Regenschirm auch blauer wird. Außerdem hat Photoshop Elements eine Funktion, die sich "Auto-Farbkorrektur" nennt. Die ermittelt, ohne dass wir allzu viel herumpfriemeln müssen, automatisch den besten Kontrast und die optimale Farbbalance. Danach sieht der Urlaubsschnappschuss schon viel freundlicher aus.
Aus Regen wird Sonne
Wenn der Himmel blau ist, muss natürlich auch der Schirm aussehen, als würde die Sonne scheinen. Kein Problem: Wieder benutzen wir das Lasso und umranden damit möglichst genau den Schirm (das ist nun schon etwas schwieriger). Dann ändern wir seine Helligkeit und den Kontrast so, dass dabei ein Sonnenschirm entsteht. Schön wäre es nun noch, wenn Opa und Oma sehen würden, dass die Kleinen im Urlaub die T-Shirts anhatten, die sie von ihnen zum Geburtstag gekriegt haben - das grüne und das gelbe nämlich. Machen wir: Mit dem Lasso kann man auch die T-Shirts auswählen und deren Farbton so ändern, wie das auch schon mit dem grauen Himmel geklappt hat.
Meisterstück Palme
Nun kommt unser Meisterstück: Wir veredeln unseren Urlaub mit einer Palme. Und woher nehmen wir die? Natürlich aus der großen Schatzkiste Internet. Dabei hilft uns, dass die Suchmaschine Google auch nach Bildern suchen kann. Wir geben bei der "Erweiterten Bildsuche" an, dass wir ein großes Bild von einer "Palme" oder - englisch - von "Palms" suchen. Da ist sie auch schon, etwas klein vielleicht, eher eine Art Strauch, aber für unsere Zwecke vollkommen ausreichend. Kopieren wir sie also in unseren Urlaub hinein, indem wir sie auswählen (mit dem Lasso oder dem Auswahlrechteck) und dann mit einem Zug in unser Bild hineinverschieben. Das Blaugrau des Originalhimmels bekommen wir mit dem "Zauberstab" weg, der alle Bereiche einer Farbe auswählt. Dann können wir sie noch vergrößern oder auch dehnen, sodass die Perspektive passt. Und dann lassen wir einen Filter darüber laufen, der die Palme weichzeichnet - sie soll ja nicht im Mittelpunkt stehen, sondern wir. (Wenn Sie noch mehr herumprobieren wollen: Der grüne Eimer im bearbeiteten Bild ist auch neu. Dass er kaum auffällt, spricht nur für unsere Arbeit.)
Einsatz für den Beleuchtungseffekt
Fehlt nur noch das Wichtigste: die Sonne. Und das ist mit unserem Bildbearbeitungsprogramm die einfachste Übung. Photoshop Elements hat nämlich einen Beleuchtungseffekt parat, der über das Bild eine - virtuelle - Lichtquelle legt. Ganz vorzüglich ist, dass er gleich mitberechnet, wo bei Kameras Lichtbrechungen auftauchen, das macht die Sache noch realistischer. Sogar das Objektiv dürfen wir auswählen. Nun müssen wir nur noch die verschiedenen Ebenen unseres Bildes auf eine reduzieren und den Filter über das Bild laufen lassen. Das Ergebnis ist mehr als überzeugend. So schnell haben Sie noch nie eine Sonne aufgehen sehen, oder?
Abspeichern nicht vergessen
Eigentlich sind wir jetzt fertig. Natürlich könnte man noch einen netten Text hinzufügen. Oder ein Segelschiff auf dem See fahren lassen. Oder den Sonnenschirm ganz entfernen. Wichtig ist, dass Sie immer wieder zwischendurch abspeichern. Und dass Sie künftig daran denken, sich im Urlaub nicht zu sehr über Regen zu ärgern - denn Sie wissen ja: Je mehr es regnet, desto mehr Spaß haben Sie hinterher bei der Bildbearbeitung.