Sie ist nicht größer als eine Tafel Schokolade - und bei Kindern genauso begehrt: Die erste tragbare Playstation, die "Playstation Portable", kurz: PSP. Eine Mini-Spielmaschine mit der Power der großen. Seit Wochen lockt sie von Plakatwänden, ab 1. September gibt es sie zu kaufen - für rund 250 Euro.
Ja, das ist teuer für Kids und besonders für ihre Eltern. Aber: Die kleine Schwarze ist nicht nur eine Spielkonsole. Sie kann MP3-Musik abspielen. Sie kann Spielfilme zeigen. Sie kann mit drahtlosem Funk ins Internet. Sie hat den schärfsten und hellsten Bildschirm, der je in eine Konsole dieser Größe eingebaut wurde. Und sie ist schick, so umwerfend schick, dass auch Geschäftsleute sie aus dem Aktenkoffer ziehen können, ohne sich lächerlich zu machen. Sie ist die sexy Maschine, die Sony vor einigen Jahren hätte bauen sollen.
Sony jedoch hat in den vergangenen Jahren viele wichtige Trends verschlafen. Der Walkman der Neuzeit kommt von Apple: der iPod. Brillant designte Flachfernseher liefert Samsung. Sonys Multimediamaschine PSX floppte selbst im Mutterland Japan. Das Geschäft geht schlecht.
Die PSP muss ein Erfolg werden. Deswegen hat Sony sich daran erinnert, dass es ein großer Konzern ist. Natürlich ist die PSP ein Angriff auf den iPod und auf die Vorherrschaft von Nintendo, der Firma, die den Markt der Mini-Konsolen mit dem Gameboy dominiert - aber die PSP ist auch ein Versuch, für die verschiedenen Konzernteile eine Abspielstation zu schaffen: für Sony Music und Sony Pictures, für Bruce Springsteen und Spider-Man. Videospieler werden sich die PSP sowieso kaufen, spätestens wenn der Preis sinkt. Und Nintendo wird den Schlag spüren.
Aber werden sich diese Spieler auch Spielfilme für die PSP zulegen? Filme, die sie sich nirgendwo sonst ansehen können als auf ihrer PSP? Die Antwort entscheidet darüber, wie Sony in den nächsten Jahren dastehen wird. "Wir können es uns nicht leisten, noch einmal so geschlagen zu werden", hat Sonys Chef, Howard Stringer, gesagt. Das ist kein Spiel mehr.