Opfern Sie Rechenzeit und bauen dabei einen Roboter. Das ist kein Witz, sondern ein wissenschaftliches Projekt, an dem sich jeder Anwender mit einer Internet-Anbindung und einem eigenen PC beteiligen kann. Willkommen beim GOLEM@Home Project! Sicherlich haben Sie schon
Programm: Golem Screen Saver 2.41
System: Windows 95
Autor: Prof. Jordan B. Pollack
Preis/Sprache: Freeware / englisch
Dateigröße: 770 KB
Opfern Sie Rechenzeit und bauen dabei einen Roboter. Das ist kein Witz, sondern ein wissenschaftliches Projekt, an dem sich jeder Anwender mit einer Internet-Anbindung und einem eigenen PC beteiligen kann. Willkommen beim GOLEM@Home Project!
Sicherlich haben Sie schon einmal vom SETI@Home-Konzept gehört. Wissenschafter aus dem Bereich der UFO-Forschung hatten vor einigen Jahren einfach nicht genug Rechenkapazität zur Verfügung, um Radiowellenprotokolle aus dem All auf Anzeigen intelligenten Lebens hin zu durchforsten. Also programmierten sie einen Bildschirmschoner, den sich jeder Anwender seitdem kostenfrei auf die eigene Festplatte kopieren kann. Er holt sich in den Arbeitspausen ein Datenpaket aus dem Internet ab und wertet es dann animiert aus.
Ähnlich funktioniert auch das GOLEM@Home Project von Prof. Jordan B. Pollack von der Brandeis University in Massachusetts. Unter Jordan B. Pollacks Leitung forschen Wissenschaftler an der Autosynthese von Robotern nach den Prinzipien der Genetik. Kurzum: Roboter setzen sich nach dem Zufallsverfahren selbst zusammen. Doch nur die stärkste Konstruktion kann den anschließenden harten Realitätstest überstehen und sich weiter entwickeln. Diese immensen Rechenleistungen übernimmt nun der Anwender mit seinem PC. Er kann dabei zusehen, wie neue Roboter entstehen, sich fortentwickeln und wieder eingehen. Gelingt es, einen völlig neuen Blecheimer zu konstruieren, erhält der Anwender sogar das Copyright für »seine« Maschine obwohl er doch wenig mehr tun kann, als den Rechner nicht zu blockieren.
Ein wenig Fun in die eintönige Arbeit bringt auch der Umstand, dass die virtuellen Roboter von einem Rechner zum anderen springen können. Wem sein eigener Robbi heute abhanden kommt, kann sich vielleicht schon morgen einen neuen »einfangen«. Ansonsten geht der Spaß eben einfach wieder von vorne los. Das Wort GOLEM steht übrigens nicht nur für die literarische Vorlage, sondern auch für die moderne Umschreibung »Genetically Organized Lifelike Electro Mechanics«.
Carsten Scheibe