Auszeichnung für "Crysis 2" Ego-Shooter ist bestes deutsches Computerspiel

Die Entscheidung sei "unvertretbar", polterten Unionspolitiker bereits im Vorfeld. Genützt hat es nichts: Der Ego-Shooter "Crysis 2" wurde zum besten deutschen Computerspiel des Jahres gekürt.

Der Deutsche Computerspielpreis soll die Entwicklung "innovativer, kulturell und pädagogisch wertvoller Computer- und Videospiele" fördern. Dass ausgerechnet der Ego-Shooter "Crysis 2" als bestes deutsches Spiel ausgezeichnet wurde, sorgt nun für politische Diskussionen: Die Unionsfraktion sprach im Vorfeld der Entscheidung von einem "Killerspiel", allein die Nominierung sei laut Wolfgang Börnsen, medienpolitischer Sprecher von CDU/CSU, "unvertretbar". Stattdessen solle der Preis, der mit 50.000 Euro dotiert ist, an "kulturell-pädagogische Spiele" vergeben werden.

Genützt hat es nichts: Der Titel vom Frankfurter Spielestudio Crytek habe "technologisch, qualitativ und ökonomisch weltweit Publikum und Fachwelt überzeugt und begeistert", lautet die Begründung der unabhängigen Jury. Nach dem Streit um das nur für Erwachsene freigegebene "Crysis 2" kündigte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) am Donnerstagabend Beratungen im Kulturausschuss des Bundestags über eine Neufassung der Vergabekriterien an.

Den Deutschen Computerspielpreis tragen die Branchenverbände BIU und GAME gemeinsam mit dem Kulturstaatsminister. Zu den weiteren Preisträgern zählen das Adventure "Harveys neue Augen" vom Hamburger Entwickler Daedalic Entertainment (bestes Jugendspiel), das Kinderspiel "The Great Jitters: Pudding Panic" vom Berliner Anbieter kunst-stoff und der für iPhone und iPad entwickelte Titel "Das verrückte Labyrinth HD" von Ravensburger Digital. Bei den Serious Games - Spielen mit Informations- und Bildungshintergrund - setzte sich die Kunsthalle Bremen mit der Anwendung "Vom fehlenden Fisch - Die geheimnisvolle Welt der Gemälde" durch.

DPA
cf/DPA

PRODUKTE & TIPPS