Beim Internet-Auktionshaus Ebay werden derzeit spezielle Paketmarken für Großkunden, so genannte "Paketmarken Spezial" an Privatkunden versteigert. Mit den Marken können Firmen Paktsendungen bis 31,5 Kilogramm für die Hälfte der Schalter-Gebühren verschicken. Der Durchschnittspreis der Ebay-Auktionen liegt bei fünf Euro. Ein Rabatt, den die Post sonst nur ihren Firmenkunden einräumt.
Jede Postfiliale werde die Wertmarken auch von Privatkunden akzeptieren, schreibt der Verkäufer in der Auktions-Beschreibung. Nach Aussage der Post sind jedoch in vielen Zweigstellen Pakete mit den widerrechtlich weiterverkauften Marken bereits zurückgewiesen worden. Die Marken haben einen Strichcode und könnten einwandfrei identifiziert und aussortiert werden, heißt es.
Die bei Ebay gehandelten Marken stammen nach Auskunft der Post-Tochter DHL aus einer Lieferung für einen Großkunden, der 160.000 Marken bestellt hat. Gegen den 41-jährigen Firmenbetreiber ermittelt bereits die Polizei Bielefeld.
Ebay hat die Auktionen bislang nicht gesperrt, obwohl bereits am 14. April Ebay-Mitglieder auf den Handel hinwiesen und die Polizei die Post am 22. April informierte. "Grundsätzlich gilt für den Handel, mit Paketmarken bei Ebay, dass es Ebay als Marktplatzbetreiber nicht möglich ist zu überprüfen, ob der Verkauf einer Paketmarke gegen bestimmte vertragliche Vereinbarungen verstößt", sagt Ebay-Sprecherin Barbara Hüppe.